Gao Shan Oolong

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Allgemeines2.0

Nun geht es erneut mit „die Kunst des Tees“ nach Taiwan, genauer gesagt in etwas flacher gelegene Gegenden. Das Anbaugebiet in Zhushan liegt ca. 700-800m über dem Meeresspiegel und genau hier widmen sich die Chen’s schon seit 40 Jahren dem Teeanbau und der Herstellung. Der Teegarten selbst, aus dem dieser Gao Shan stammt ist ca. 20 Jahre alt. Damit ist der Pool der Informationen auch schon erschöpft, da bleibt am Ende nur zu hoffen, dass diesem Oolong nicht so schnell der Saft ausgeht. Ob und wie sich jener Formosa entfaltet, das und vieles mehr erfahrt ihr nur hier und jetzt, auf ZeroZen.

Trockenes-Blatt-2.0

Zwar entwickeln sich diese dunkelgrünen Knospen mit einigen sehr hellen gelblichen Stellen anfangs sehr süß und fruchtig, dennoch schwingt etwas unerwartet auch ein sehr grün grasiger Flair mit, der ein wenig an Wiesenblumen erinnert. Zwar kommt dieser Duft nicht ganz den typischen „Orchidee-Magnolien-Osmanthus-Feeling“ nahe, auch wenn diese ebenfalls etwas abseits342014165136vertreten sind, doch hat dieser Wiesenduft seinen ganz eigenen Charme. Diese kleinen runden Körper mit ihrer gelblichen Musterung erinnern in gewisser Hinsicht an Schildkrötenpanzer.

Kommt der warme Atem jenen Knospen zu nahe, entwickelt sich ein sehr brotiger Flair mit einem Hauch von Butter und zartem, leichten Käse. Zwischen etwas fein säuerlichem erkennt man ebenfalls einen leicht gerösteten Touch.

FeuchtesBlatt2.0

Hier wird es unerwartet sehr gemüsig, wie frischer Blattspinat, grüne Spargel und Edamame, während sich ein maritimer Flair, wie ein Hauch von Meer über die Geruchsknospen schmiegt. Ein wenig erinnert dieser Zustand der Nuancen mehr an japanische Sencha, stärker bedampfte Fukamushi, als an einen Oolong. Mit34201417433der Zeit gesellen sich immer mehr Gemüse-Akzente zu diesem dampfigen Geschehen hinzu, wie feinste Erbsen und Essiggurken, nur ohne dem sauren Essganteil.

1stZubereitung: 95° / 6g auf 250ml / auf 1 Minute

Anfangs entfaltet sich dieser Tropfen so leicht, wie seine hellgelblich, transparente Farbgebung, beginnend mit einem Flair von Butter und feinstem leichten Käse. Mit dem ersten Schluck erhascht der Gaumen im ersten Affekt einen sehr süßen Moment, während sich dieser schon in der nächsten Sekunde in einen wahrlich gemüselastigen Genuss alla Spargel und frischer Blattspinat umwandelt. Vor allem der Käse Flair spielt im Zusammenhang mit saftig frischem Brot, eine entscheidende Rolle.

Kühlt dieses Geschehen etwas ab, wird es sogleich sehr buttrig, cremig und noch verstärkter Brot durchzogen. Mit einem Hauch von Essiggurken, erneut ohne Essig, setzt dieses geschmackliche Bildnis seinen Weg fort und setzt dabei34201416547weiters auf einen dezenten Anflug von Zitrone, einer guten Portion dampfender Esskastanien und vor allem frischen, wie vom Feld gepflückten, ungekochten Erbsen. So sanft wie die hinterste Ecke im Hintergrund mit Honig vermerkt, ist auch der sehr dezent anmutende Abgang mit Birnen und Weintrauben verhangen. Doch dieser Nachhall löst sich sehr bald wieder auf.

2ndZubereitung: 95° / 6g auf 250ml / auf 1 Minute

Weiterhin bleibt es sehr vegetabil in Form von Edamame bzw. Erbsen, grünen Spargeln, frischem Blattspinat und erstmals gekochten Brokkoli. Farblich wird es, wie auch geschmacklich etwas intensiver. Neben dieser heiteren Runde an Gemüse, wird es erneut etwas nussig, diesmal nicht nur dank der Esskastanien,342014165758sondern auch Walnüsse leisten ihren Anteil dazu. Der Nachgeschmack lässt erneut die japanischen Glocken läuten, da dieser dezent würzige Flair, ein wenig an Bancha erinnert. Diesmal ist jener auch etwas präsenter, als zuvor.

WeitereZubereitung: 95° / 6g auf 250ml / auf 1:30 Minuten

Ab diesem Aufguss wird das Aroma immer grasiger und erhält dabei erneut einen Touch von Zitrone. Nun erinnert jener Tropfen wahrlich sehr an einen japanischen Bancha. Generell hat dieser taiwanische Kollege sehr viel von seinem japanischen Nachbarn angenommen. Hier verbleibt der Flair von Edamame und Gemüse erneut, mit einer etwas asiatisch pfeffrigen Struktur. Der3420141713Nachgeschmack ist schon ein Fall für sich, denn einerseits ist er nicht so massiv, wie man es sonst von jenen Sorten gewohnt ist, doch gerade wenn man glaubt er ist erlischt, taucht er auf einmal, wie aus dem nichts, erneut auf dem eigenen Gaumen auf. Dennoch würde ich mit diesem Aufguss, langsam, aber doch ein Ende für diesen Gao Shan einläuten.

Fazit2.0

Dieser Hochland Tee, wenn auch nicht in wahrlich schwindelerregenden Gefilden wohnhaft, entwickelt sich etwas fernab von seinen typischen Oolong-Eigenschaften. Viele Anleihen erinnern dabei sehr an japanische Grüne-Sorten. Ich persönlich fand ihn nicht schlecht und vor allem anders, somit ist er eine gute Abwechslung, zum gängigen Oolong-Getue, dennoch gibt es für mich andere Sorten, auf die ich nachhaltig eher zugreifen würde.

Aromatisch gesehen sind diese Knospen wie schon mehrfach erwähnt, wahrlich anders. Zwar ähnelt der trockene Anfang, mit Ansätzen von Blumigem mit ein wenig Brot und geröstetem Flair, noch am ehesten typischen Formosa Sorten. Doch schon im feucht dampfenden Flair, wird es unglaublich gemüsig, nach Spinat, Edamame, Essiggurken ohne Essig und einem maritimen Flair der dieses Geschehen durchzieht. In diesem Zusammenspiel erinnert dieses Bildnis sehr japanische grüne Kollegen. Doch ist hier der feuchte Akt eindeutig der interessanteste, von den beiden.

Optisch verbleibt es gleich im Grünen, wobei hier vor allem die gelbliche Musterung sehr an Schildkrötenpanzer erinnert. Dieses durchwegs dunkle Grün, verstärkt seine Intensität nur umso mehr, wenn sich jene Knospen zu einem Konsortium an teils wahrlich großen Blättern an Stielen öffnen. Diese Optik versprüht schon so manch mit Charme gefüllten Moment.

Geschmacklich setzt dieser Tropfen im ersten Moment seine Ansätze auf Brot, Käse und Butter, doch so richtig cremig in der Konsistenz wird es erst, wenn alles etwas abkühlt. Gemüse wird auch hier groß geschrieben, so entfalten sich gekonnt Anleihen von grünem Spargel, Blattspinat, Essiggurken ohne Essig, einem zarten Spritzer Zitrone, ungekochten frischen Erbsen vom Feld, ein wenig gekochtem Brokkoli und einem nussigen Hauch von Walnüssen und Esskastanien. Im späteren Verlauf wird es etwas pfeffrig würzig und Grün im Geschmack und erinnert somit sehr an Bancha. Dieser Tropfen fängt sehr leicht an und steigert sich bis zur dritten Runde hin, so auch sein Nachgeschmack. Dieser bleibt dennoch, eher recht leicht mit Birnen und Weintrauben im Hintergrund verhangen und löst sich meist zügig wieder auf.

Qualität ist hier im Rahmen von „Ok“ angesiedelt. Sicherlich hat dieser Tropfen seine Moment und diese sind auch sehr schmackhaft, dennoch hat er dank seiner Kollegen, solch eine Konkurrenz im Nacken, die jenen Tropfen teilweise etwas alt aussehen lassen. Doch dieser Ansatz bleibt erneut meiner subjektiven Meinung vorbehalten und könnte bei jemand anderen sicherlich andere Reize auslösen.

Somit bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

theupshot

Just 700-800m above the sea level is a region called Zhushan (Taiwan) and this is exactly where this green fellow is coming from. Optically these dark green buds with their yellowish pattern reminds me a lot of turtle shells in some way. After the heat did its work on them you will find a lot of big nice looking leaves.

The aromatic part is first quite typical oolong like „flowery, a bit sweet with a hint of bread“ but already after the heat kissed their surface the bouquet changed a lot. In this case and this is quite unusual it resembles a lot Japanese green tea, very high steamed fukamushi. So their is a lot of vegetable stuff going on like this typical sencha edamame Flair, fresh leaf spinach, green asparagus and pickles without the approach of being sour.

After the first drop of this oolong is flattering our palatal you’ll find a lot of these aspects again in this phase like leaf spinach, edamame, green asparagus and pickles again without the hint of being sour. But there is also a lot more going on. First of all this infusion didn’t start with vegetables in the first place because the first tasteful moments are very characterized by fresh bread, very light cheese and butter. But back to the vegetables again. These fellows are not all the same like in the act before. New and fresh is a taste of cooked broccoli and uncooked green peas. There is also a hint of sweetness in the aftertaste like a bit of pear and wine grapes. But just a short hint. You will also notice a nutty aroma of walnuts and warm chestnuts. Later onward the taste chances a lot into something grassy with a hint of lemon and a lightly spicy flair of pepper. This taste was very similar to Japanese Bancha.

All in all it is a „Ok“ Oolong. The competition is very strong so in this case it wasn’t my personal favorite one but every personal taste is different and maybe it will perfectly suit your own. So I wish you a beautiful day and a great tea that suits your mood in every moment of your life.“

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