Über ZeroZen

Ahoi Tea~friends, I am Philipp, I am a tea lover, tea taster and tea blogger with all my heart and passion. Since I can remember I was fascinated with Asian culture especially with Chinese, Japanese, Korean and Taiwanese. No one in my family shared the same love for a foreign country which felt like home for me. On my personal journey tea found a very special place within in my heart and stayed there growing stronger and stronger. This passion became the one of my life. My day from the first glimpse of light to the moment I close my eyes under the light of the moon again is filled with tea. I breath tea ~ it's my life! I hope I can take you with me on my journey and infect you with the great and amazing virus called Tea! Cheers~ Philipp

Mi Xiang Oolong Taiwan

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Allgemeines2.0

Ahoi meine Teefreunde,

es ist wahrlich lange her, seit in jenen verstaubten Hallen hier auf ZeroZen ein Teegelage eingekehrt ist. Doch wie auf jenen virtuellen Seiten, hat auch so manche Kanne und Tassen über die letzten Monate Schichten an Staub gefangen, denn wie einige von euch wissen hat sich bei mir vieles getan und dies nicht unbedingt zum Besten. Es wird auch in Zukunft nur sehr sporadisch Neuigkeiten auf ZeroZen geben, da es leider nicht anders möglich ist. Wenn bei dem einen die Nerven sprichwörtlich im Keller sind, sind sie bei mir schon in einem Atomschutzbunker zwanzig Stockwerke unter der Erde. Dies hat leider den Nachteil, dass alles mit Koffein und Teein mein gesamtes Inneres über Bord wirft und bis ich dann wieder an Land gespült werde, muss ich erstmals durch das ein oder andere Unwetter, mit der Prognose auf heftigen Wellengang. Aber soviel zu diesem leidigen Thema.

Wie gesagt ist es heute endlich wieder soweit und diesmal habe ich einen Kandidaten erwählt, welchen ich schon lange in Planung hatte, aber bisher noch nicht der rechte Zeitpunkt gekommen war. Es ist schon eine Weile her seit einer von vielen wunderbaren Sorten von Die Kunst des Tees hier seine genüsslichen Fühler ausgestreckt hat, doch heute ist es geschehen und jener über Holzkohle geröstete, 1000m über dem Meeresspiegel stammende Taiwan Oolong wartet sehnsüchtig darauf von euch ebenfalls entdeckt zu werden. Was er verspricht und vor allem ob er die Erwartungen an ihn auch gehalten hat, das erfahrt ihr nur hier und jetzt auf ZeroZen.

DasBlatt

Im trockenem Sein erstreckt sich sein Aroma noch eher in dezenter Ausführung, was vielleicht auf die lange Lagerung zurück zuführen ist, aber sobald jenes kugelig gerollte Werk den dampfenden Raum jener Porzellankanne betritt, entfaltet sich ein solch delikat zitronigMixiangTrockenadstringentes Aroma, welches vor allem schon das Versprechen von sehr fruchtigen Akzenten, wie einen genüsslichen Vorboten in sich trägt.

In entfalteter Manier löst jenes saftig grün, leicht herbstlich nuanciertes Werk sein Versprechen ein und präsentiert einen wahren Obstkorb an saftigen Früchten von Nashibirnen im Vordergrund hin zu Lychee. Doch hier hört der süße Anteil noch lange nicht auf, da hier erstmals eine solch geniale Komposition stattfindet die in ihrer Fusion aus Birkensaft undMixiangFeuchtAkazienhonig wahrlich aufgeht. Neben diesen sichtlich intensiven Faktoren kommen auch eher etwas erdige urige Nuancen in subtiler Ausführung zu Tage, welche sich in alt eingelassenem edlem Holz und vor allem nussigen Akzenten a la Pinienkernen widerspiegeln.

dieAufgusse

Zubereitung: 90-95° / 3g auf 90ml / Waschgang – 1min – 50sek. – 40sek.

Der Geschmack ist so vielschichtig und elegant, wie sein aromatisches Gebilde. Nicht nur vergangene dominante Nuancen wie jene aus Frucht, Honig und Nuss zieren erneut das Antlitz jenes wunderbaren Oolongs, sondern auch neue Schichten in jenen Kategorien. So erkennt man abermals Akazienhonig und Pinienkerne, aber so auch eine gelungene FusionMixiang 1staus Honig- und Zuckermelone samt dem altbekanntem Anteil an Lychee und dem genüsslichem Abgang an Nashibirne am Ende jener Fruchtlinie. Im Anteil des Nussigem kristallisiert sich zusätzlich ein Hauch an roten Weintrauben samt Mehranteil an Mixiang 2nd-2Kernen heraus. Vor allem jener nussige Ansatz erweist dem Gaumen im Nachhall wahrlich intensiv die Ehre. Dabei ist ein adstringenter Faden stets federführend für jene Komposition der Sinne.

Im zweiten Akt der Genüsse reflektiert jener Oolong wie auf klarem Wasser, im Angesicht der Erinnerung an seinen Einstieg zurück und präsentiert sich beinahe im selbigem GewandMixiang 2ndwieder. Einzig und alleine seine Intensität lässt etwas nach, wobei man hier eher auf die nussigen Akteure anspielen muss, denn die fruchtigen Nuancen samt dem Honig bleiben mitMaxiang 3rdeiner nun leichten Schärfe im Rachen beseelt erhalten.

In späteren Ausführungen kippt jenes Bild kaum, wobei der würzige Anteil sich mehr undMixiang 3rd-2mehr in pfeffrigen Noten offenbart. Dieser Tropfen lässt sich gut und gerne auf insgesamt 6 Runden aufstocken.

Fazit2.0

Da nun die Sonne endlich aus ihrem Versteck entkommen konnte, erweist sie diesem Teegenuss eine zusätzliche Ehre und wertet somit die gesamte Session um ein vielfaches auf. Warum? Es passt einfach perfekt! Denn dieser fruchtig, nussige Oolong ist wie ein vorzeitiges Versprechen auf einen grünen, herrlichen milden Frühling und genau darauf warten wir alle schon sehnsüchtig, denn die kalte Zeit hatte uns schon zu lange ihn ihren frostig tristen Fängen. Und was dieser Tropfen versprach, hat er zu mindestens in seinem Geschmack gehalten, ob er uns nun auch die langersehnte wärmende Sonne auf Dauer wiederbringen wird, dass bleibt abzuwarten. Auf jeden Fall macht dieser Tropfen kaum etwas verkehrt und verbleibt lange an den Geschmacksknospen in guter Erinnerung. Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

Baijiguan Wuyishan Yancha

BaiChrisBa

Sowohl aus gesundheitlicher Sicht, als auch aus dem Grund heraus, da ich mit meinem Roman schwer beschäftigt bin, kam das Werken auf ZeroZen in letzter Zeit etwas zu kurz. Dennoch habt ihr zahlreich diese virtuellen Hallen mit euren Besuchen beehrt und dies ist mir auf keinen Fall entgangen. Darum darf ich erneut einen weiteren Sprung mit Stolz verkünden, denn ZeroZen hat nun die 40000 Besuchermarke übersprungen. Zu diesem Anlass gibt es an diesem spätherbstlichen Freitagabend einen fein nussigen Kollegen aus dem Hause »Chenshi China Tee«.

DasBlatt

Unabhängig der dichten Farbkomposition hinterlässt auch das Aufkommen der Aromen seine ersten bleibenden Eindrücke. Hierbei legt sich jenes meisterhaft gerollte, großblättrige Werk auf äußerst nussige Fronten fest. Vor allem die Haselnuss, sowohl in ihrer cremigen Montur, als auch in ganzen, aber gerösteten Stücken, hinterlässt hierbei ein sinnliches Netz, welches sofort weiter seineBaijTrockenCFäden spinnt und satt und direkt auf Kürbiskerne mit dem Schuss aus dessen Öl verweist. Dabei sind es auch gemüsige Noten, die in Form von Kohlchips, welche sich immer mehr an Beliebtheit erfreuen und einem sanften Beet an Matcha-Gerstenpulver die den Geruchssinnen die Aufwartung erweisen.

Wie schon kurz angeschnitten, ist die Farbpracht in allen optischen Reizen erhaben und weißt neben seinen zahlreichen Grünschattierungen bis hin zu Bronze rotbraunen Tönen ein Bild derzeitig herbstlicher Poesie auf. Jenes Blattwerk wurde sichtlich mit Sorgfalt erwählt und spiegelt in seiner erweicht, dampfenden Form die vollen Ausmaße seiner farblichen und zur Gänze erhaltenen Pracht wieder.

In seinem dampfenden Sein entfaltet jenes Konstrukt der Sinne ein unheimlich gemüsiges Aroma, weit mehr, als jenes der nussigen Fronten. Dabei spielt auchbaiwetcdas Obst eine tragende Position aus, wenn auch mehr in seiner Fallobst Variante an Birnen. Rosinen rollen hierbei an einem Flair eines Lagerfeuers knisternd vorbei, während ein adstringenter Faden, fein säuerlich die Luft schwängert.

dieAufgusse

Gongfu-Style: 90-95° / 6g auf 180ml / 20/30/40/50sec/1min

Im ersten Moment, des ersten Genusses bekommt man unweigerlich den Flair von Studentenfutter unterbreitet, mit all seinen nussigen und getrockneten Früchte Spielereien. Dabei sind es nun die Mandel und Makadamia welche imBaij1stCGeschmack den nussigen Ton angeben, während Rosinen und ein Hauch an gefallener Birne den weiteren Fluss an Aromen beisteuern. Dennoch ist dieser Tropfen weit grüner, zwar nicht hinter den Ohren, aber in seiner Entfaltung,Bai2nd-2cals  so manch anderer seiner Wuyi Kollegen. Ein wenig mutet seine Struktur sogar an etwas entfernte Japan Vertreter a la Bancha in hochqualitativer Form an.

Im zweiten Akt schmeckt man nun weit deutlicher eine kräuterliche Blumenwiese aus jener Komposition hindurch, vor allem im Sein von Kamille. Ein weiterer Aspekt, der diesen von seinen Artgenossen unterscheidet, ist die Zeitspanne des Verzeihens. Dabei ist es nicht nur der Faktor der Ziehzeit an Bai4rdsich, sondern auch die Zeitlänge des Lagerns. Meiner Meinung nach ist diese Sorte nicht so prädestiniert dazu, lange in einer Dose oder ähnlichem zu verweilen. Ansonsten schwelgt man mit jenem Genuss an Aromen in selber Intensität, wie auch in der Runde zuvor.

Das Kräuterliche mit einer Spur an Frucht, vor allem nun an Pfirsichen und Nashibirnen setzt sich immer mehr in der Vordergrund durch. Der nussige Anteil hingegen schwindet immer weiter in Richtung »unerreichte Ferne« hinfort. Dabei bleibt der Nachhall mit seinem Echo lange auf demBai3rdCGaumen haftend. Doch schon mit dem vierten Aufguss ist langsam, aber dennoch Ende im Gelände. Zwar schlägt das ein oder andere Echo noch seine Wellen an Frucht und kräuterlichen Fäden in diese oder jene Richtung, aber damit pustet jenes Gedicht auch gleichsam seine letzten Reserven hinaus und verabschiedet sich, mit kurzem, aber bleibendem Eindruck.

Fazit2.0

Und so war es auch, denn der Eindruck war wahrlich bleibender Natur. In diesem Fall wurde unheimlich viel richtig gemacht. Einzig und alleine die Ausdauer plätschert in rasantem Tempo dahin, während das Echo am Gaumen weit mehr Durchsetzungsvermögen an den Tag legt. Ich war in der Vergangenheit nie ein großer Fan dieser Sortengattung, doch Erlebnisse wie diese sind der Grund, warum sich Meinungen und Geschmäcker ins Positive ändern können. Gold wurde es zwar nicht, aber ein dickes und fettes Exzellent allemal. Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

Bantianyao Wuyi Yancha

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DasBlatt

Schon vom ersten Moment an entfaltet jenes knusprig große Blattwerk einen wunderbar traumhaft rauchigen Charakter, welcher an eine Fusion zwischen altem Rotweinfass, Tabaknote und reif trockenen Früchten a la Feigen und Rosinen genüsslich hin und her schwingt. In jenem sehr dicht gesponnenen Aromaaufgebot spielt so manche kleinere Geige eine weit entscheidendere Rolle als man vermuten mag, so auch ein Flair von altem Leder samt tierischem Fellanteil, welches man immer wieder aus dieser dichten Symphonie der SinneBanDryerspähen kann. Vor allem durch die Akzente zuvor, entwickelt sich in der Mischung ein genereller säuerlich gärender Tonfall, der sich vor allem in aufgewärmter Kanne ungemein nach oben hin steigert. In diesem Stadium fühlt man sich beinahe in eine spät sommerliche Nacht zurück versetzt in der man unter sternenklarem Himmel einen wunderbar ausgelassenen Grillabend mit Familie und Freunden genießt.

Das Blattwerk setzt auf sehr saftig dicht dunkle Farbnuancen welche irgendwo zwischen kobaltblau und schwarz tendieren und an manchen Stellen des groß gerollten Blattwerks rötlichbraune Highlights präsentiert. Diese erkennt man weit intensiver, wenn jener Oolong erstmals einige Badegänge hinter sich hat. Dabei bleiben die meisten Blätter geschlossen, während sich die Optik weit mehr in dunkle olivfarbene Akzente wandelt.

Nach dem ersten jener Badegänge wird es massiv fruchtig im nun erweichtem Geflecht, dies vor allem dank eingelegter Cocktailkirschen gefolgt von einem Beet aus Pflaumen und Rosinen, natürlich in getrockneter Montur. Doch dies sind nicht die einzigen fruchtigen Konsorten, welche hier ihre genüsslichen Fäden spinnen. So entwickelt sich fernab vom Standard eine zweite Spur an tropischem Multivitaminsaft mit einem guten Schuss an Ananas und Mango.BanWetTabak, reifes feuchtes Holz und generell rauchige Anspielungen sind dabei ein stetiger Bestandteil, ziehen sich aber etwas nach hinten zurück. Später im Verlauf wandelt sich der Duft erneut mehr im Anteil an die rauchigen Fronten hin. In weit späteren Runden, entwickelt jenes Blattwerk mehr und mehr seinen wahren Charakter an mineralisch kräuterlichem Ursprungs.

dieAufgusse

Gongfu-Style: 90-95° / 5g auf 120ml / 20/30/40/50sec/1min

Im Grunde kommt nun alles auf einmal auf einen zu und dies in solch einer wunderbar gelungenen Komposition und Dichte an Nuancen, dass es jedes Wuyi-Herz höher schlagen lässt. Sehr rauchig im Start, schwingt vor allem derBanFirst-1erste Eindruck von Rotweinholz hin zu kräuterlich würzigen Akzenten. Doch vor allem der Nuss-Anteil, in diesem Fall ein saftig dampfendes Walnussbrot plus einigen Pinienkernen, gibt hier den Ton an. Apfel- und grüneBanThridWeintraubenschalen mit nur wenig an Fruchtfleisch sind weitere Bestandteile dieser gelungenen Symphonie der Sinne. Dieser Tropfen lebt vor allem durch sein Echo, welches einen wunderbar schokoladigen Flair entwickelt.

Auch im zweiten Akt bleibt jener Wuyi seinem Aktvorläufer treu und fokussiert sich erneut auf ein dichtes Beet an Nuancen in wahrlich meisterhafterBaiyouKomposition. Dabei ist der Nachhall meist der Zünder für die darauffolgende Runde, da sich dieser in keinem Moment der eroberten Geschmacksknospen entledigen möchte.

Gerade von diesem Echo zerrt jener Yancha unheimlich lange, während der allgemeine Cast langsam die Bühne verlässt. So sind es im dritten Akt noch immer die Nuss, die Schokolade und das rauchige Holz die sich zu dritt durchs Leben schlagen, während im vierten Akt auch diese ihre Heimreise antreten undBanSecondman erstmals den Hausmeister jenes Theaters in Augenschein nehmen kann, der mit einer feinen Pilznote daher kommt. Dabei ist jene Runde die Erste, welche nun den Gaumen und Rachen kühlt. Dies verdankt jener Tropfen vor allem seiner nun immer klarer erkennbaren mineralisch würzigen Natur.

Fazit2.0

Der gesamte Flair jenes Garanten weiß definitiv voll und ganz zu überzeugen und lässt bei einem Wuyi-Fan wahrlich kaum einen Wunsch offen. Zwar ist jener Tropfen keine 100%ige Duracell-Batterie, wenn man sich auf die fantastischen Auswüchse der ersten drei Runden fokussiert. Aber zählt man sich auch zu den Genießern der späteren Runden und somit dem verstärkt natürlichen Charakter jenes Tropfens, dann kann man Mr. Bantianyao gut und gerne noch bis hin zu einer Runde Nr.7 aufgießen. In meinem Teeschrank hat jener Tropfen schon jetzt eine Platzreservierung auf Lebzeiten gepachtet und daher auch ein knappes, aber dennoch goldenes Dasein auf ZeroZen. Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

Dahongpao 2008

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DasBlatt

Aromatisch besticht jener Dahongpao mit einem gänzlich anderem Bouquet, als man es sonst gewohnt ist. So vernimmt man aus jenem sieben Jahre gereiftem Blattwerk zwar auch seine charakteristischen Nuancen an dunkler Schokolade und reifen trockenen Früchten, dennoch spielen in diesem Abschnitt jene Aspekte die geringste Priorität, was jenes vorerst trockene Geflecht zu bieten2008Trockenhat. Der altertümlich gereifte Charme entfaltet sich auf eine solch adstringent säuerliche Art und Weise, als wäre der Tee in wahrlich uralten Rotweinfässern gegärt und gelagert worden. Doch in diesen Fässern schien nicht nur Rotwein gelagert worden zu sein, denn hierbei vernimmt man auch eine klare Spur an Rosenkohl – eine sehr interessante Mischung.

Das Blattwerk liegt immer noch verhangen in den einst grünen Zeiten vergraben, was sich in jenem großteils großem Blattwerk im Laufe seiner dampfenden Taufe in ein weit dunkleres Farbmuster wandelt, wobei das fein gerollte Werk sich in keinem Moment seinem Gegenüber öffnet.

In aufgewärmter Kanne entwickelt sich der Flair noch dichter und intensiver, wenn es vor allem um den Rotweinfass-Flair geht. Taucht der Tee erstmals unter, erhebt sich in Folge aus den Fluten eine solch satte Süße, die ihres Gleichen sucht. Zwar ist der Flair von einst noch immer unverkennbar, aber jene2008-feuchtdicht und dicke Süße eines Waldbeerensirups lässt einem in nur wenigen Sekunden das Wasser vorne im Bereich der Lippen zusammenfließen. Eine Röstnote hat sich über die Jahre hinweg weitestgehend zurückgebildet.

dieAufgusse

Gongfu-Style: 90-95° / 7g auf 200ml / 20/30/40/50sec/1min

Spricht man von diesem Wuyi, kommt man an Schwärmen über komponierte teedichterische Kunst nicht vorbei. Diese entwickelt sich in einer waren Symphonie an Aromen und nimmt dabei in einem Sturm der Nuancen den gesamten Mundraum ein. Dabei erkennt man erstmals den rauchig röstigen Charakter, der eine glanzvolle Symbiose mit jenen Duftnuancen von einst eingeht. Dabei schmiegt sich jener Tropfen dicht in alte Rotweingefilde während in jenem Bad ein reif fruchtiges Ensemble an Pflaumen, Feigen und ein paar gut verteilte Rosinen ihr Bad einnehmen. Sogar ein Hauch an eingelegten Kirschen2008-1stlässt sich dabei ausfindig machen, während der süße Flair gekonnt seine Brücke hin zur nussigen Keksfront schlägt, um danach direkt im Backwarenviertel aufzuschlagen. Hierbei lässt jener Tropfen es erst so richtig krachen, während wir an Spekulatius, einem Plus an türkischem Honig und den abschließendem Hauch an Marshmallows schlichtweg nicht vorbeikommen. Dabei geht vor allem das alt behandelte Holz eine sinnliche Dreiecksbeziehung mit einem feinen Faden an dunkler Schokolade und dem dampfenden Sud an Kaffee ein.

Das Motto jener rostig bronze-farbenen Tassen scheint ein sehr konstantes Dasein anzustreben. Hierbei behaart der Tropfen auf seinem ersten Siegeszug und brettert dabei im selben Niveau und Nuancen, sowohl an Fülle, als auch an 2008-2nd-1Dichte über den eigenen Gaumen und Rachen hinweg. Wobei, wie auch schon im ersten Akt jener Oolong wahrlich ausdauernd von seinem Echo zerrt. Hierbei überzieht jener Oolong die Knospen die er erreicht mit jener reifen Holzflairschicht und fruchtig reifen Avancen die einem wahrlich zu betören wissen.

Akt Numero drei entwickelt und entfaltet sich ebenfalls auf eine sehr spannende und fast erneut gleichbleibende Intensität, dennoch kristallisiert sich hierbei ein minimaler Wandel heraus. Der feucht alte Holz-Touch mit dem Flair an röstigem streicht nun weit dichter über die eigenen Sinne, als es vorher der Fall 2008-2nd-2war. Dafür entwickelt sich vor allem im Nachhall weit intensiver Kakao aus dunklem Schokoladem-Geflecht, auf wahrlich sehr edle Art und Weise. Somit schwingt eine gewisse Süße unbeirrt und von allen Zwängen befreit immer noch wunderbar komponiert in seinem Terrain.

Dieser Tropfen ist schlicht und ergreifend der Wahnsinn, denn auch im vierten Akt genießt man erneut eine Flut an Nuancen, welche förmlich auf ihrem2008-3rdeinzigartigen Charakter beharren. In dieser Teestunde spielt der Genuss auf wahrlich hohem Niveau sein Spiel und verwöhnt den Gaumen noch gut und gerne bis an die 8-9 Runden.

Fazit2.0

So stellt man sich Qualität auf jeglicher Ebene vor. Leistung meets edlen vollen Geschmack und einer Beharrlichkeit auf höchstem Niveau. Ohne weitere Worte und Umschweife schlägt jener Tropfen weit über dem Zenit an Gold an und bleibt noch lange nach seinem Genuss in Erinnerung. Ein wahrlich einzigartiger Oolong. Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

Tie Luo Han Premium

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Stammt etwas aus dem Reservat ist die Neugier ungemein geweckt, ist es dazu auch noch ein Tee von Tea Urchin, dann kann man das kochende Wasser kaum abwarten. Doch schon zu Beginn, weit vor dem dampfenden Blatt, entfaltet sich eine solch fein säuerlich, fruchtig süße Note, welche sofort tief bis in die entlegensten Windungen der eigenen Geruchssinne eintaucht. Dabei mischt sichtlhptrockendunkle Schokolade gekonnt mit Nougat plus einem Gemisch aus Haselnuss und Mandel, während die süße Konfiserienote von türkischem Honig bestimmt wird. Der reif fruchtige Anteil erhält dieses edle Geflecht von einer Vielzahl an getrockneten Pflaumen und Feigen, typisch und geschätzt an jenen Wuyi Yancha’s. Dazu schmiegt sich eine dezente meersalzige Spur fein und subtil in dieses Geschehen mit ein.

Farblich sind weit mehr, als typisch, grüne Abschnitte erhalten, dabei spiegeln sich viele helle Töne wieder und so auch die rötlichen, welche dennoch alle zusammen von der üblichen Dominanz an sehr dunklem Kobaltblau umschlungen werden. In seiner entfalteten und erweicht dampfenden Montur spielt der dunkle Anteil nur noch eine Nebenrolle, während das Grüne in ihm den schlagenden Ton angibt.

Nach dem ersten Aufguss entwickelt das dampfende Blattwerk eine solch intensive Grundnote an Kirsche, vor allem in Verbindung mit Kirschblüten, was in diesem Zusammenspiel schon hier und erneut beweist, wie gekonnt Tea Urchin sein Sortiment mit solch einer Sorgfalt und Liebe auswählt, dass am Ende nur solche einmaligen Erlebnisse vorprogrammiert sind. Neben dieser ungemein fruchtigen Allgemeinhaltung, geht es auf diesem Sektor auch gekonnt Tlhpfeuchtweiter und dies vor allem mit Himbeere plus einem zarten Schuss an Zitrone, was in seiner Kombo sehr an Himbeer-Zitronen Sirup erinnert. Dabei bleibt es vorerst auch rein süß und zieht sogar eine Fährte an Tonkabohnen nach sich, welche dem Gesamten eine Basis bietet, die sich so dicht süßt entfaltet, als wäre alles mit einer dichten Zuckerglasur überzogen. Dazu gesellt sich eine weitere Mischung aus Süßkartoffeln und heiß dampfende süßliche Maronis (Esskastanien).

dieAufgusse

Gongfu-Style: 90-95° / 5g auf 150ml / 20/30/40/50sec/1min

Die gold-gelblichen Tassen mit einem zarten Schimmer an Grün entfalten ein solch reichhaltiges Bouquet, welches erst einmal verinnerlicht und verarbeitet werden muss. Diese unheimlich dichte Backwarensüße trifft dabei gekonnt auf blumiges, nussiges und getrocknete Früchte, aber auch auf reife, frische Varianten wie Erdbeeren im Nachgeschmack plus einem Hauch an Himbeeretlhp1st-2folgend und dem fein abgerundetem Abschluss an hellen süßen Weintrauben. Was hier vonstatten geht ist schier überwältigend und lässt sich kaum in einem Atemzug erfassen. Diese Bouquet liefert sich ein gekonntes Zusammenspiel aus kräuterlichem der Kamille und den himmlisch duftenden Zügen an Magnolie mit einem Hauch von Orchidee. Dabei erhascht man ein wunderbares Feeling vontlhp1stWeihnachten mit Windgebäck, Mandelplätzchen, Haferkeksen mit Himbeeren, als wäre diese Flut an Eindrücken nicht längst genug, schmiegt sich am Ende dieser Kette noch eine leichte Adstringens mit einem süßen Hall an Tonkabohne hinzu.

Wenn man sich fragt „Gibt es auch Gemüse?“, dann kann ich nur mit einem zarten „ja“ antworten, denn dieses fügt sich sehr subtil, aber gekonnt in Form von Offenkartoffeln in dieses vorweihnachtliche Szenario ein. Der Nachhall isttlhp2n-Ihierbei ein nie enden wollendes Spektakel der Sonderklasse und nimmt dabei den gesamten Mundraum gleichermaßen elegant und bestimmend ein. Ein Seelenheil für den Gaumen.

Im zweiten Akt dieser wahrlich schon jetzt unvergesslichen Komposition, sind es nun die blumigen Ansätze in der Mischung aus Kamille, und der Magnolinen-Orchideenfusion die verstärkt die vorderen Ränge für sich einnehmen. Gesamt betrachtet erinnert dieser Tropfen oftmals mehr an einen Dancong gemischt mittlhp2ndeinem Baozhong, als an einen Wuyi, was etwas gänzlich Neues auf diesem Sektor für mich darstellt. Auch in diesem Akt bleibt die Dichte erhalten, während Blumen, säuerliche Noten, ein Hauch von Obst und Nuss dabei weit oben auf dem Präsentierteller liegen. Hingegen geht das Weihnachtliche hierbei zurück.

Im dritten Durchlauf tritt weit mehr der Gemüsefaktor an die Front und erinnert in seinem Zusammenspiel an Kartoffeln und Kohlrabi. Dazu gesellt sich erneut eine unheimlich dichte Spur an Blumigem, was durch eine Schicht an Honig übermantelt scheint und so auch mit einer sehr parfümierten, sogar seifigtlhp3rdanmutenden Fährte, möchte man meinen. Dabei kühlt jener Tropfen erstmals die Wangen. Was mich dennoch sehr verwundert hat ist, dass nach dem vierten Akt so ziemlich Ende im Gelände zu sein scheint. Zwar schmeckt man noch eine leichte Säure mit nun verstärkt felsig steinigem Kern, aber damit war der Zenit der Schilderungen auch schon erreicht.

Fazit2.0

Ich, als absoluter Tea-Urchin-Fanboy, kann eine Begeisterung über diesen Tropfen in keinem Moment abstreiten, dennoch hat mich die Tatsache sehr verwundert, das auf einmal, ohne jegliche Vorwarnung das Ende der Party angeschlagen wurde. Dennoch ist dieser Tropfen in seinen drei Glanzauftritten unheimlich vielschichtig und fährt eine wahre Flut an Nuancen auf, welche innerhalb dieser drei Phasen so wandlungsfähig sind, dass es einfach ein Traum ist. Nun stellt sich die Frage. Nimmt man nur die drei Aufgüsse her, dann wäre dieser Tropfen ein glatter Goldbarren, aber zieht man die Kurzlebigkeit mit in die Bewertung mit ein, dann schwankt das Ganze doch etwas. Dennoch fände ich es, in Anbetracht dieses Aufgebots, nicht gerecht, wenn jener Tie Luo Han am Rasen stehen bleibt, daher erhebe ich ihn, wenn auch nur knapp darüber und verleihe ihm einen gerade noch Goldmedaille.

Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

Q&A ~ Frage Nr.1

Frage1

NannuoDeutsch

Die erste Erinnerung verbinde ich mit Earl Grey, den habe ich aber schon lange nicht mehr getrunken.

ChashifuChina

Bei grünem Tee in Bibliothek in der Uni hab ich gemerkt, dass Tee nicht nur billiger ist, als Kaffee, sondern auch länger wach hält.

CajovySlowakei

Es hat weit zurück in meiner Kindheit begonnen, wo meine Großmutter oft einen selbst gepflückten Kräutertee mit selbst gemachtem Waldfrucht-Sirup zubereitet hat.

ChadaoDeutsch

Ja, das war vor einigen Jahren in Wuyishan, als ich mit einem befreundeten Teebauern zuerst durch seine Teegärten spazierte und anschließend gemeinsam mit seinem Vater verschiedene Steintees aus seinen eigenen Teegärten verkostete (Lao Cong Shui Xian, Da Hong Pao und Chen Cha). An diesen Moment erinnere ich mich oftmals zurück.

YunomiJapan

In 2009 kündigte ich meinen Job in einer großen IT Firma in Tokyo, um für einige Jahre wieder in die Staaten zurück zukehren. Ein Kollege von mir wusste wie sehr ich japanische Kultur liebe und wollte meine Erfahrungen im E-Commerce kombinieren, um mich mit Yasuharu Matsumoto, seinens Zeichens Vizepräsident von Obubu Tea Farms in Kyoto zusammenzuführen, um ihm bei seinen Übersee-Strategien zu helfen.

Ein Jahr verging, bis Matsu, als er für sein kleines Tee-Business internationale Kunden finden wollte, in meine Heimatstadt Honolulu eingeladen wurde um einer Gruppe Läufern am Honolulu Marathon Tee zu servieren. Dabei ist er selbst den Marathon in seiner traditionellen japanischen Arbeiterkluft „Samue“ gelaufen.

Später trafen wir uns in seinem Hotelzimmer, redeten über das Geschäft, E-Commerce etc, während er, wie er es immer gerne tut, eine Tasse Hojicha nach der anderen einschenkte.

Nach einer Weile bringt er eine henkellose kleine Kanne, wie ich damals lernen musste eine Houhin, heraus, wärmte diese Fachgerecht auf, bringt das Wasser in die richtige Temperatur und serviert mir meinen aller ersten Kabusecha. Schon nach dem ersten Schluck sagte ich „Whoa! Was ist das?“. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt knapp 10 Jahre in Japan gelebt, aber nie genoss ich einen Tee mit solch einem reich vollem Geschmack. Matsu war von meiner Überraschung so begeistert, dass er plötzlich aufstand, auf seinen Sessel hinauf, sich stolz geschwellter Brust aufstellte und mich mit einem breiten Grinsen ansah.

Dies war mein Einstieg und so lernte ich meinen Lehrer Matsu kennen. Seitdem war es eine spannende Reise, von der ich hoffe, dass sie noch viele solcher Erlebnisse für mich parat hält.

UrchinChina

In 2004 war ich das erste Mal in China und besuchte einen Freund in seiner Heimatstadt Lishui, Zhejiang. Sein Vater bereitete in einer Zeremonie Tie Guan Yin im Gongfu-Set zu. Dieser Tee war um so vieles besser, als alles was ich bis zu diesem Zeitpunkt gekannt habe, dabei machte das gesamte drumherum das Ritual, der Fokus auf die Sinne und die Wertschätzung des Tees das Gesamtpaket aus – sein Aroma, der Tanz des aufsteigenden Dampfes und der Geschmack, all dies fügte sich zu einem unvergesslichen Ganzen zusammen. Dies war Jahre bevor Tea Urchin entstand, aber wenn ich zurück blicke legte dieser Moment wohl den Grundstein für meine Passion. Diese Begeisterung musste auch sein Vater mitbekommen haben, da er mir die ganze Dose mit jenem TGY geschenkt hatte.

DieKunstDeutsch

Mein Einstieg in die Teewelt kam eigentlich zuerst durch Bücher – Geschichten, Gedichte und Fotos. Vor Jahren fing ich an mich intensiv mit Tee zu beschäftigen und plötzlich zauberte meine Mutter von irgendwo her ein Glas mit weniger als 10g Tee “Staub“ heraus – die Reste eines Pu’er Bricks. Es war ein Geschenk meiner Urgroßmutter. Damals brachte ich diesen Rest zu meinem Teelehrer und dieser Pu’er hatte nach fast 100 Jahren seine Energie nicht verloren und war zugleich sanft und meditierend. Es war einfach faszinierend.

YunnanChina

1998 war ich das erste Mal in Kunming und besuchte einen Teemarkt, wo mich ein japanischer Freund einem hiesigen Händler vorstellte. Wir kaufen unterschiedliche Sorten an Tee, einer davon war ein „Raw Xiaguan Tou Cha (100g)“. Als wir zurück im Hotel waren, bereiteten wir diesen im Granpa-Style zu, zum Glück hatte das Hotel eigenst Wasser dafür, weshalb sich der Tee auch großartig entfaltete. Selbst in dieser Zubereitungsvariante war jener Tee massiv dicht und kräftig. Gras, Kampher und Pilze explodierten förmlich in meinem Mund und stimulierten meinen gesamten Organismus. Am Ende trank ich diesen Tou in weniger als fünf Tagen.

Wir waren von diesem ganzen Flair vor Ort und der Energie durch den Tee so inspiriert, das wir jeden Tag auf den Hauptplatz in Kunming gingen und dort ein kleines Zweimann-Konzert zum Besten gaben, ich sang Lieder von Paul Simon, John Denver oder Bob Dylan, während mich mein japanischer Freund auf der Gitarre begleitete.

ChenshiDeutsch

Ich denke bei mir hat alles seinen Anfang irgendwo mit 12 Jahren genommen. Damals hat mich meine Mutter in einen der Globus (Supermarkt) geschleppt. Vor diesem gab es ein Geschäft von den „Armen Glücksrittern“. Diese waren recht gut mit Tee bestückt und meine Mutter kaufte einen Gunpowder um damals 10 Mark. Ich weiß noch, als ich mir dachte „Warum muss das Zeug so teuer sein?“

Q&A ~ Frage Nr.2

Frage2

NannuoDeutsch

Tee ist für mich Genuss, Kultur, Kunst und Natur in einem. Er begleitet mein Leben, vor allem ist es wunderbar, da er die Geselligkeit fördert und Menschen zusammenbringt.

ChashifuChina

Ich trinke fast ausschließlich nur Tee, er ist mir schon seit sehr langer Zeit ein stetig treuer Begleiter gewesen.

CajovySlowakei

Ich musste erst älter werden, um ein tieferes Verständnis entwickeln zu können, welches in meiner Studienzeit entstand. Nahe unserer Uni besuchten ein Freund und ich immer wieder ein Teehaus, in welchem wir bei einer Tasse Tee am Besten abschalten konnten. Nach dem ich die Uni beendete, war Tee schon längst eine tägliche Routine für mich geworden, die zu meinem Leben einfach dazugehört.

So begann ich mehr über die unterschiedlichen Artenvielfalten in Erfahrung zu bringen und tauchte immer tiefer in jenes alte Wissen ein.

ChadaoDeutsch

Tee(kultur) ist für mich einerseits das Synonym für das Zusammenspiel und die Abhängigkeit von Natur und Mensch. Als „integrative“ Kulturform steht es für vielfältige klassische Kulturformen (Blumenkultur, Kalligraphie, Poesie, Malerei, Räucherkultur, Keramik oder Musik). Und für mich steht Tee schließlich für eine ganz bestimmte Lebenseinstellung, die sich gezielt dem oberflächlichen, konsumorientierten Treiben und unreflektierten Handeln „modernen“ Lebens entgegenstellt.

YunomiJapan

Ich hätte niemals diesen komplett gegensätzlichen Weg in meiner Karriere eingeschlagen, wenn es nur um den Tee als Produkt gegangen wäre. Ohne Zweifel waren es die Menschen dahinter, welche einem Wertschätzung entgegen bringen, in dem sie nur Tee für mich machten. Denn in Japan ist Tee etwas mit dem man eine Brücke zwischen den Menschen formt und baut. Hierbei geht es weniger um das Zubereiten des Tees, sondern vielmehr das man es für einen Gast zubereitet. Man teilt etwas mit jemanden teils noch wildfremden und dennoch baut es eine Art Solidarität auf. Und gerade weil dieser Akt des Tee servierens an einen Gast oder Freund so etwas allgegenwärtiges und normales ist, fasziniert mich dieser Part so ungemein.

Unabhängig vom Tee-Aspekt selbst, ist Tee für mich persönlich wie ein Blick auf die gesamte japanische Kultur und Gesellschaft an sich. Es vereint Tugenden und so viele Künste in einem, schlägt nicht nur Brücken zu anderen, sondern auch zu anderen Bereichen wie Kimono, Kalligraphie oder der exzellenten Küche Japans, aber auch zu sozialen Aspekten wie das Altern und die Überbevölkerung in den Großstädten. Tee zu studieren, hat mir erlaubt Japan intensiver kennen zu lernen.

UrchinChina

Für mich bedeutet es einen Gang hinunter zu schalten, den Fokus – die Freude auf etwas so simples zu legen und dennoch etwas das Zeit und Hingabe erfordert. Es ist eine Chance sich im hier und jetzt zu befinden, aber dennoch mit einer solch alten Tradition verbunden zu sein. In einer Zeit in der alles schnell und hektisch ist, erfordert es, seinen Fokus auf eine Sache zu konzentrieren, etwas das wie Meditation sein kann und auf der anderen Seite ein solcher Genuss ist – in gewisser Weise eine Befreiung.

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Tee bedeutet für mich sehr viel. Für mich ist er ein Schatz unserer Kultur und ich bin einfach von seiner Vielfalt fasziniert, welche Wirkung er in der Kultur und in der Entwicklung der Geschichte im asiatischen und orientalischen Raum hatte und hat.

Er ist ein Kunstwerk welches durch sein Zusammenspiel mit Natur und Mensch eine Symbiose eingeht. Dadurch lerne ich die Natur mehr zu schätzen, während sich diese Respekthaltung von diesem Punkt schnell weiter auf andere Künste und Kunsthandwerke ausdehnt.

Für mich ist es weiters ein Liebesbeweis, weil ohne diese Liebe zum Detail kein gutes Produkt resultieren kann. Und abschließend ist es ein Lebensstil / Lebenseinstellung, da ich durch Tee lerne loszulassen, aber gleichzeitig zeigt er mir auch, wie die kleinsten Details eine große Wirkung haben können.

YunnanChina

Tee ist ein Wunder, ein Geschenk sowohl von unserer Natur, als auch von denen „Cha ren“ die vor uns hier waren. Ihre Hingabe dem „Pfad des Tees“ gegenüber, macht es uns heute möglich etwas zeitloses und all umfassendes zu genießen. Es verbindet die Geschichte zu unserer Erde und zu jeden von uns. Tee inspiriert und heilt uns, auf seine unbeschreiblich eigene Art.

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Tee ist ein elementarer Teil der chinesischen Kultur, somit hat sich mein Sinologiestudium in Frankfurt, meine insgesamt 2-3 Jahre Aufenthalt in China und das Leben mit meiner chinesischen Frau am Ende zu einem Ganzen zusammengefügt, von dort an war es nur ein kleiner Schritt in jene Richtung. China ist im Grunde mein Leben, sowohl privat, als auch geschäftlich, sogar mein Hauptberuf (neben Chenshi China Tee) hat 50% damit zu tun.

Q&A ~ Frage Nr.3

Frage3

NannuoDeutsch

Ich trinke fast ausschließlich chinesische Teesorten, im Grunde alle sechs Sortenarten im gleichen Ausmaß.

ChashifuChina

Ich bin sehr Pu’er-lastig unterwegs. Anfangs an der Uni gab es nur grünen Tee, aber seit 2008 ist es bei mir überwiegend Pu.

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Vor allem seit dem ich Teehändler wurde, hat sich viel verändert und entwickelt. Da ich Unmengen an Samples verkoste, um daraus das Beste herauszupicken, hat sich mein Gaumen mehr und mehr verfeinert. Es ist wie ein Muskel den du trainieren musst, ansonsten verliert er seine Sensibilität. Ich liebe alle Arten und Vielfalten von Tee, aber besonders die Weißen und Grünen liegen mir sehr am Herzen. Im Frühling und Sommer bevorzuge ich mehr die leicht oxidierten Sorten, während im Herbst und Winter die stärkeren zum Zug kommen. Da die einen mehr den Körper wärmen, während die anderen in kühlen, kommt es auch immer darauf an, nach was der Körper verlangt.

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Alle Teesorten haben für mich ihre Daseinsberechtigung. Insbesondere jedoch sind für mich manche grüne Tees, manche Wulongs (besonders Steintees aus dem Wuyishan) und Sheng Pu’erhs aus Yiwu unverzichtbare Begleiter meines täglichen Lebens.

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Schon am Namen meiner Firma „Matcha Latte Media“ erkennt man, dass ich an dieser Sorte einen besonderen Narren gefressen habe. Matcha ist jene Sorte für die, als aller erstes mein Herz schlug. Danach wuchs ich mit dem Tee und schätze nun vor allem das reiche Umami von Gyokuro unheimlich sehr.

Da meine Liebe für Tee stets mit jener für Japan verbunden war, entwickelte ich nie ein großes Verlangen nach anderen Teesorten aus anderen Ländern. Dennoch fand ich einige „Folk Teas“ in Japan, die Pu’er sehr ähnlich sind. Viele Farmer mit denen ich zusammenarbeite experimentieren mit Schwarztee und Oolong, daher schätze ich auch diese mehr und mehr.

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Im Moment genieße ich Pu’er und Oolongs am Meisten, vor allem zu Pu’er hege ich eine ganz besondere Beziehung. Pu’er stellt für mich die Krönung dar, einen Gaumen den man oft erst erlangen muss, um ihn wahrlich wertschätzen zu können. Viele Menschen reifen, wachsen aus ihren Schwarztee und Grüntee Schuhen heraus und der Übergang zu Oolong ist dann meist schon nahe liegend, aber es braucht hingegen Zeit, wenn man Pu’er wirklich verstehen möchte. Der Rachen muss ein Feeling dafür bekommen – den Chaqi Effekt.

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Gerade Oriental Beauty hat einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen, nicht nur wegen seines Geschmacks, sondern auch durch die Fusion von der engen Arbeit / Einflüsse zwischen Mensch und Natur. Doch auch sein Aussehen fasziniert mich.

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Mein Gaumen war über die Jahre im stetigen Wandel und hat sich mit all dem Trinken von Tee und dem vergleichen untereinander, immer weiter entwickelt. Je mehr ich über den Prozess und die Regionen lernte und je mehr Menschen ich traf, die sich von Herzen her dem Tee gewidmet hatten, desto mehr kam ich in den Genuss von komplexeren und einzigartigen Sorten. Ich hatte das Glück wunderbare Lehrer auf meinem Weg zu treffen, welche mir zeigten was für Teesorten welche Qualitätsstufen hatten und woran man Fälschungen oder sehr schlechte Beispiele für jene Gattung erkennen konnte.

Mein Favorit ist auf jeden Fall Pu’er, während ich in meinen Anfängen eher auf der Sheng-Seite, als auf der Shou zu Hause war. Eigentlich ist es immer noch so, aber seit einiger Zeit hab ich mich auch vermehrt den reifen Kollegen gewidmet. Ich genieße im Grunde alle Sorten von Tee, aber neben Pu’er sind meine Favoriten Taiwan Oolongs und Wuyi Yancha Oolongs.

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Wuyi Yancha und Sheng Pu’er sind meine Favoriten, danach reihen sich Shu Pu’er, Anxi Oolong und Dancong dahinter in zweiter Reihe ein. Taiwan ist sicherlich ebenfalls eine interessante Ecke, aber bisher hatte ich kaum Zeit mich dieser Thematik ausreichend zu widmen. Hingegen ist mir Grüntee zu lasch, während gelber und weißer Tee ebenfalls bisher nicht bewusst in meinen Fokus gerückt sind. Schwarztee (Hongcha) ist für mich eher ein Wintertee, wenn überhaupt, obwohl es hier reizvolle Sachen gibt.

Q&A ~ Frage Nr.4

Frage4

NannuoDeutsch

Zusammen mit der Leidenschaft für Tee ist die Freude an der Verbreitung der chinesischen Teekultur in mir gewachsen. Am Anfang war es nur auf den Freundeskreis begrenzt, bis es sich dann auf einen breiten Kundenkreis ausgedehnt hat.

Unsere Philosophie ist es, den besten Tee und Tee-Geschirr aus China direkt vom Produzenten zu kaufen und zu importieren, um höchste Qualität zu fairen moderaten Preisen gewährleisten zu können. Außerdem nehmen wir nur die Sorten auf, die wir selbst gerne trinken.

Dabei fokussieren wir uns ausschließlich auf chinesische ganzblättrige, per Hand gepflückte und reine Teesorten. Um jene Sorten bekannt zu machen reisen wir durch Europa um Interessierten in Seminaren die chinesische Teekultur und Kunst näher zu bringen.

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Ich wohne seit 7 Jahren in China, Hangzhou und das direkt am Teemarkt, der nur drei Minuten zu Fuß von mir entfernt liegt. Es war im Grunde Zufall, aber es hilft unheimlich meine Begeisterung direkt mit anderen teilen zu können.

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Ich hatte immer davon geträumt anderen zu helfen ein gesundes Leben zu führen, Gesund zu sein. In der Grundschule war es immer mein Wunsch gewesen eines Tages Apotheker zu werden, doch mein Weg zu dem Standpunkt wo ich jetzt bin, führte mich etwas drumherum. Dennoch halfen mir die Fähigkeiten die ich daraus gewann, meinen Weg zum Tee zu finden.

Heute versuche ich den Menschen die Schönheit, welche in einer Tasse Tee liegt näher zu bringen. Ihnen zu zeigen wie entspannend und welch eine Freude es sein kann den Moment mit Freunden zu genießen, wenn man eine Tee zubereitet. Daher hoffe ich, dass unser Teehaus ein solcher Ort für jene Suchenden und Begeisterten ist, an dem sie ihren Weg zum Tee entdecken können.

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Ich bin kein Teehändler, vielmehr befasse ich mich mit Teekultur. Das Dahinter ist das Entscheidende für mich. Dabei möchte ich den Menschen einerseits die faszinierende Welt der chinesischen Teekultur näher bringen, andererseits möchte ich ihnen vermitteln, dass Tee (und Teekultur) auch ihr Leben bereichern kann und neue Fragen (und Antworten) auf der Suche nach ihrem „Glück“ aufwerfen kann.

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Wie gesagt, Tee bietet einen breit gefächerten Blick auf die gesamte japanische Kultur, so denke ich ist es auch ein wunderbarer Übergang für andere. Denn als ich mit meiner Firma startete, galt mein Interesse in erster Linie nicht nur rein dem Tee, sondern viel mehr japanischen kulturellen Produkten an sich. Ich wollte eine Anlaufstelle gründen, um ihnen im Bereich Marketing / E-Commerce zur Seite zu stehen. Doch schnell merkte ich, welch einen Bogen Tee spannen kann, sobald man sich auf ihn einließ. Denn viele kommen vom Tee zur japanischer Keramik oder anderen handwerklichen Künsten hin zur Cuisine.

Ich sehe mich weniger als Teehändler, als vielmehr ein Promoter der japanischen Kultur an sich, durch das Verständnis für Tee.

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Damals nahm ich eine Karrierepause und Tee hat diese Leere schnell gefühlt, sodass ich richtig besessen davon wurde. Schnell verbrachte ich all meine Zeit mit Recherchen über die chinesische Teekultur, war stetig auf Teemärkten in Shanghai unterwegs und besuchte Farmer und Fabriken im Land. Ich war erstaunt, wie viele Türen Tee für mich in China geöffnet hat, seit dem ich seit 2004 hier wohne. Plötzlich hatte ich so viele chinesische Freunde, mit denen ich nur Chinesisch sprach und die mich in die Welt der chinesischen Kunst, Geschichte und Religion einführten. Dies eröffnete mir eine ganze andere Sicht auf mein Leben und ich wollte diese Erfahrungen einfach teilen und zurück geben. Also begann ich über meine Reisen zu bloggen und infolgedessen entstand Tea Urchin.

Ich kann mich glücklich schätzen das Belle meine Passion für Tee teilt. Sie folgte mir in dieses Business und studierte imzugedessen die Kunst der Teezeremonie und des Teehandels auf dem „Shanghai Tea Institute“. Was viele nicht wissen, Belle ist auch ein zertifizierter Diamond Grader (jemand der die Reinheit und den Wert von Diamanten bestimmen kann). Für uns ist das Detail und die Sorgfalt wichtig. Darum suchen wir unsere Sorten gezielt aus und kaufen keine Unmengen. Unser Fokus liegt bei der Qualität, der Sorgfalt und dem Handwerk – was man auch an unseren Pu’er Verpackungen sehen kann. Wir sind sehr pedantisch genau, wenn es um das sichere Einpacken der Pakete für unsere Kunden geht. Es mag vielleicht kitschig klingen, aber wir verkaufen nicht einfach nur Tee, wir Teilen die Liebe zum Tee mit unseren Kunden.

Ein gutes Beispiel: Mr. Gao konnte nur 28 cakes von seinem 2012 Xikong herstellen, da er Monate nur damit verbracht hatte die einzelnen Blätter mit einer Pinzette auszusortieren. Um dies zu würdigen erhielt jeder einzelne dieser 28 cakes sein individuelles Artwork / Verpackung jeweils auf seine Eigenheiten abgestimmt.

Wir arbeiten mit vielen Töpferkünstlern zusammen von Caroline Cheng hin zu Hong Seong-il. Dieser versorgt uns immer zu jedem seiner Stücke mit Bildern, dennoch gehen wir bei jedem Stück her und setzen dieses im Stil unserer Seite und Ästhetik in Szene. Große Firmen würden einfach die vorgegebenen Bilder nutzen und sich nicht die Mühe machen eine Kanne einen halben Tag lang in Szene zu setzen oder jeden Pu’er Wrapper per Handarbeit zu gestalten. Doch das ist genau der Punkt der uns wichtig ist – Detail und Sorgfalt bzw. die Wertschätzung.

Wenn Menschen in unserem Umfeld herausfinden, dass wir mit Tee handeln, kommen sie immer mit Ideen wie wir unseren Gewinn maximieren können und unser Geschäft ausbauen könnten, doch dann sagen wir ihnen „Wir sind gut, weil wir klein sind“ – und so ist es. Wir haben keine Ambitionen der nächste Starbucks des Tees zu werden. Wir nehmen uns viel Zeit und tun die Dinge auf unsere Weise, darum repräsentiert Tea Urchin auch unser ganz persönliches streben nach Perfektion. Darum ist auch unser Slogan „with love, from China“. Wir wurden keine Händler um reich zu werden, für uns ist Tea Urchin ein Ventil um unsere Passion mit der Welt zu teilen.

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Ich möchte den Menschen das wahre Gesicht des Tees und seine Aromen näher bringen, während ein Stück dieser gemütlichen Lebensart und Mentalität in unserer schnelllebige Welt einen Ausgleich erzielen kann.

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Ich bin 2004 nach Kunming gezogen um in erster Linie Chinesisch zu studieren und eventuell auch TCM. Da Tee zu diesem Zeitpunkt schon eine Leidenschaft von mir war, wurde ich von dieser immer mehr eingenommen und begann schon im kleinen Stil Teesorten anzubieten, um mir etwas Taschengeld vor Ort zu verdienen. Wenn man so lange in Yunnan lebt und förmlich den Tee einatmet, war es früher oder später einfach vorbestimmt, als Händler Fuß zu fassen. Da es eine solch massive Vielzahl an Sorten gibt und produziert werden, wollte ich, dass die Menschen eine Chance haben, diese zu einem leistbarem Preis zu bekommen, was am Ende nicht viel im einzelnen für mich abwarf. Aber wenn man andere begeistert und diese meine ausgesuchten Sorten schätzen, dann kommen sie neugierig auch immer wieder und probieren mehr aus, von daher rechnet sich das am Ende doch irgendwie.

Bis heute sehe ich zu die Preise so niedrig wie nur möglich zu halten, damit mehr Leute in den Genuss von Tee kommen können und sich diesen auch leisten können. Ich finde der Preis und die Qualität sollten in einer vernünftigen Relation zu einander stehen, denn ich halte nichts davon, wenn der Tee auf ein Podest gestellt wird, dass er so exklusiv wird, dass er am Ende nur für gutbetuchte Mitbürger leistbar ist. Das ist nicht der Geist von Tee, in meinen Augen.

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Anfangs begann ich mit Chenshi China Tee, weil ich mein Hobby mehr ausleben wollte und es etwas Taschengeld mit sich brachte, aber durch den für mich einfachen Zugang, da ich die Sprache spreche, habe ich einen gewissen Vorteil zu anderen Händlern. Die Philosophie? Auf jeden Fall nicht zu viel „Hokus-pokus“, günstiger sein, als die Konkurrenz in Europa und schneller, als die Chinesen liefern können, wenn man direkt in Fernost bestellt, außerdem fällt für den Kunden der Zoll weg. Vor allem ist mir das streben nach Authentizität wichtig, was ich bei anderen sehr vermisse, da sie auch ihren Lieferanten hilflos ausgeliefert sind. Sollte ich Probleme mit einem Lieferanten haben bzw. die Qualität nicht mehr passen, wird einfach auf einen anderen Zug aufgesprungen und dieser verlassen.

Q&A ~ Frage Nr.5

Frage5

NannuoDeutsch

Wir kaufen direkt bei den Teehändlern in China ein, besichtigen deren Teefelder, beobachten die Verarbeitung und nehmen bei Gelegenheit sogar daran teil. So ist uns eine direkte Beziehung sehr wichtig.

Nach meinem Wissen, aber ich kann auch falsch liegen, sind wir derzeit das einzige Teeunternehmen in Deutschland, welches Tee direkt vor Ort kauft und importiert. Wir bestellen nie Tee aus Deutschland und kaufen auch nie bei Großhändlern ein.

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Ich verkoste immer alles parallel, oft fünf Teesorten auf einmal, das wenn es möglich ist meist Blind ohne zu wissen was es genau ist und dies direkt beim Bauern vor Ort – das ist mein Trumpf.

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Der leichteste Teil über alle die Jahre sind die Verkostungen der Vielzahl an Samples, während der etwas schwierigere Teil jener ist, diese Sorten am Ende in unser Teehaus zu bekommen. Aber meine Passion leitet mich immer durch diese schwierigen Phasen.

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Ich bin seit vielen Jahren jedes Jahr drei-, viermal in China und halte direkt Kontakt zu „meinen“ Teebauern, mit denen ich auch befreundet bin. Und bei jedem Besuch in China lerne ich neue Teeliebhaber kennen und lerne ständig mehr über Tee und Teekultur, was mir hilft, um gute (die besten) Qualitäten zu finden. Leider sind aber die besten Qualitäten auch sehr, sehr teuer und manchmal nicht oder kaum finanzierbar.

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Anders, als viele andere Händler, bin ich nicht so sehr daran interessiert unsere Kunden immer nur mit der höchsten Qualität zu versorgen, aber mit einer Transparenz über vertrauenswürdige japanische Tee-Hersteller, Farmer und Fabriken und andere Händler. Für mich ist ein vertrauenswürdiger Betrieb jener der sein Gesicht unter das Produkt setzt und sich nicht hinter der Firma oder der Marke versteckt. Bei größeren Betrieben (max. 50 Mitarbeiter) gibt es vielleicht dieses eine Gesicht nicht, aber hier sehe ich mir einfach deren Philosophie an und höre mir ihr Konzept an wie sie die stetige Qualität aufrecht erhalten und entscheide dann, ob sie zu uns passt oder nicht.

Dieser direkte Einkauf erlaubt Yunomi eine gewisse 1:1 Umsetzung, dass heißt Standardtee für Standardpreise und Hochwertiger-Tee für das höhere Preissegment. Während wir auch viele organische Sorten führen, für jene die besonders nach diesem Kriterium Ausschau halten.

Eine unserer Hauptregeln ist es „Kauf von keinen Marklern“, denn anders, als Händler, haben diese keinen wirklichen Bezug zum Tee, bleiben meist Anonym und haben im allgemeinen keinen wirklichen Wert für unser Konzept, da schlichtweg die Transparenz fehlt. Auch kaufen wir nie von Firmen die vorgeben eine Tee-Farm zu sein, wenn sie schlichtweg nur eine repräsentieren und so schon ein Händler zwischen dem Erzeuger steht. Bei Händlern haben wir hingegen eine etwas geteilte Herangehensweise, hier kommt es ganz darauf an, was sie zu bieten haben – z.B. jahrzehntelange Erfahrung mit Tee oder ein historisch alter Tee-Shop der schon seit Generation in der Familie ist und den Kunden besuchen können.

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Für die meisten Menschen bedeutet „Bester Tee“ gleich eine Spanne von Qualität und Geld.

Um den besten Tee ergattern zu können bedarf es viel Engagement direkt an der Quelle – Zeit auf dem Feld verbringen, die Fabriken und Tee Märkte besuchen, dann kommt die Qualität deiner Beziehungen zum Einsatz und zu guter Letzt die Fähigkeiten von Gaumen und Verhandlungsgeschick.

Vor allem Belle’s Beziehungen und ihre Erfahrung sind unbezahlbar. Wir verkaufen am Ende nur Teesorten, die wir selbst lieben und trinken. Es ist auf jeden Fall ein Vorteil in China zu leben und die Sprache zu sprechen, da man so viel eher zu dem kommt, was wirklich gut ist. Vertrauen ist daher wichtig, doch müssen diese Beziehungen gepflegt werden. Dies ist erneut ein Vorteil für uns, da wir direkt in China leben gelingt es uns mehrmals im Jahr die Erzeuger mit denen wir Jahr für Jahr zusammenarbeiten, regelmäßig zu besuchen. Mit vielen hat sich eine richtig enge Freundschaft entwickelt.

Diese Besuche dokumentieren wir auch stets auf Facebook und unserem Blog, damit auch unsere Kunden mehr über unsere Farmer erfahren und einen tieferen Einblick bekommen. Da wir uns auf Pu’er und Oolongs spezialisiert haben, ist es für uns wahrscheinlich einfacher, als für Händler aus dem Ausland, die es meist nur einmal im Jahr schaffen nach China zu kommen und in dieser kurzen Zeit weit mehr Teesorten abdecken müssen, als es bei uns der Fall ist. Unser Vorteil liegt klar darin, dass wir uns viel Zeit für unsere Entscheidungen nehmen können, daher die Beziehungen viel regelmäßiger pflegen können und somit mehr Kontrolle über das haben, was wir am Ende auch haben wollen.

DieKunstDeutsch

Ich fliege in die Ursprungsländer und versuche so weit es möglich ist die Teebauern und Teemeister direkt zu besuchen, von ihnen zu lernen und sie und ihre Sorten näher kennen zu lernen. Somit versuche ich durch ihre Gedanken und ihre Einstellung ein Gesamtbild zu bekommen. Denn beste Qualität entscheidet sich nicht nur durch den Geschmack, sondern auch durch die Umgebung und die Menschen dahinter.

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Qualitätskontrolle bekommt man durch das Testen von Tee. Wenn uns ein Sampler gefällt bestellen wir eine größere Menge und vergleichen diese vor Ort mit dem Sampler, ist die Qualität die selbe oder sogar besser, dann behalten wir den Tee, wenn nicht senden wir ihn wieder zurück. Aber wir arbeiten schon seit Jahren mit den selben Farmern und Herstellern zusammen, dass dies so gut wie nie ein Problem dargestellt hat. Vor allem wegen der strengen EU-Richtlinien, testen wir sehr viele Sorten in einem Labor, bevor wir sie einkaufen und zum kauf anbieten. So wollen wir nicht nur die Qualität, sondern auch die Sicherheit gewährleisten.

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Ich suche sehr viel im Internet, vor allem chinesische Plattformen, dies über Stunden, gar Wochenlang. Danach werden Versuchsbestellungen getätigt, wobei man hier auch eventuell auf die Nase fallen kann, aber das ist ok, da ich auch nur ein „Hobby-Händler“ bin, somit heißt es einfach weiter machen und erneut testen. Somit nehme ich auch keine großen und regelmäßigen Reisen nach China auf mich, obwohl dies sehr reizvoll wäre und ab einem gewissen Niveau auch sinnvoll. Dies wird mitunter einer meiner nächsten Schritte werden, direkt nach Yunnan und Fujian zu reisen, um Kontakte vor Ort zu knüpfen, vielleicht sogar mit eigener Marke.