Meister Taoyuan Oriental Beauty

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Allgemeines2.0

Einer der ersten Reviews nicht japanischer Natur, war Anfang des Jahres der Pinglin Oriental Beauty. Nun einige Monate später, folgt erneut ein Ableger jener Sorte, aber ein wahrer Meister. Dieser Taoyuan Oriental Beauty verdankt seine perfekt abgestimmte Natur, dem Erfahrungsschatz eines wahren Meister der dritten Generation. Um solch einen Tee zu kreieren, ist es nicht nur entscheidend welche Pflanze man nutzt, wo sie wächst und unter welchen klimatischen Bedingungen sie herangedeiht, sondern und vor allem ist eine Sache rudimentär: „Timing“. Denn jeder Schritt vom anpflanzen, hin zum ernten und dem verpacken, muss perfekt abgestimmt sein. Somit kann man jene Blätter in den 20 Tagen, der Erntezeit im Juni, nur dann ernten wenn es trocken und sonnig ist. Jeder andere Wettereinfluss würde das Endresultat komplett verändern oder gar zunichte machen. An einem guten Tag, können so an die 50kg geerntet werden, wobei davon am Ende nur 4-5kg zu jenem Tee verarbeitet werden können. Dies dauert bis zu 48 Stunden, in denen der Teemeister genaue manuelle Einstellungen maschinell vornehmen muss, wo sich entscheidet, ob etwas meisterhaftes am Ende entsteht oder nicht. Geschieht dies, ist es fast so, als würde der Künstler direkt mit einem verbunden sein oder wie es jener Meister sagte „Am Ende des Herstellungsprozesses kann man durch eine Tasse Tee den Teemeister kennen lernen, ohne ihn persönlich getroffen zu haben“. Ob dieses imaginäre Treffen wahrlich stattgefunden hat oder der Meister am Weg abgekommen ist, das erfahrt in nur hier und jetzt auf ZeroZen.

Trockenes-Blatt-2.0

Die ersten Assoziationen die man gedanklich zusammenfasst, nach dem man den ersten Atemzug tief in sich wirken lies, ist vor allem jener von einem massiv, tief süßem Bouquet, welches vor allem aromatisch einen Hauptschalter aus Honig umgelegt zu haben scheint. Dabei erreicht ein gewisses waldiges Empfinden die eigenen Sinne, das einerseits am Ende eine frisch, saftige Lichtung mit duftenden Blumen aufweist und auf der anderen Seite ein recht würziges Unterfangen in sich trägt, das wie würziges Holz bzw. Sandelholz duftet. Als wäre es erst4242014164633gestern gewesen, manifestiert sich zwar einerseits erneut der Flair des vergangenen Pinglin Oriental Beauty in meinem gedanklichem Teespeicher und hallt dabei wie ein aromatisches Echo hinterher, doch erkennt die aktuell angesprochene Sinneswahrnehmung den drastischen Unterschied von einst zu heute sofort. Vor allem ein gänzlich neuer Aspekt fügt sich als Tee-Nuance hinzu, welcher mich sehr an Hagebutte erinnert.

Erreicht das farbenfrohe, knusprige Blattwerk aus teils kleinen rotbraun geöffneten Blättern und unzähligem dunklen gerolltem Werk mit weißen Spitzen den aufgewärmten Gaiwan, intensiviert sich dieses schier unglaublich süße Bouquet um ein vielfaches.

FeuchtesBlatt2.0

Um dem feuchten Akt die Show seines Lebens nicht zu entreißen, ließ zwar ein aufgewärmtes Umfeld auf vieles hindeuten, doch erst im dampfend, feuchten Gefilde zeigt sich nun, was für eine Kraft hinter diesem Blattwerk steckt. Hier intensiviert sich ein Gesamtkunstwerk an Aromen, welches für diese Sorte komplett eine Monopol spezifische Eigenheit darstellt, die mit keinem anderen Tee vergleichbar ist. Zwar haben manche Sorten Ansätze, jenes meisterhaften Taiwanesen, aber ganz an das massive Gesamtpaket reichen sie dennoch nicht heran. Doch genau dieser Sinn für Eigenmarke macht den gewissen intensiv süß-fruchtigen Reiz aus. Dieses Bouquet nimmt wahrlich den gesamten Raum um einen herum ein und setzt dabei eine Welle an Zitrusfrüchten und Honig frei, die alles dazwischen damit tränkt. Der Grund warum der Pinglin damals nicht so hoch in der Wertung stand, war eine Gewissen Vorahnung, die sich heute4242014165833bestätigt hat, denn es geht wahrlich noch massiver und prächtiger in seinen Entfaltungen. Dieses süße, leicht säuerliche Bouquet erinnert einerseits an Multivitaminsaft, holt aber im selben Moment so viele weitere Sorten auf den Tagesplan wie erneut Hagebutte, saftigen Pfirsich gemischt mit Nektarinen und einem dezenten Hauch von Kirschblütte, dass man im ersten Moment nicht weiß, wohin mit den eigenen Sinnen. Doch dieses Aromenspektakel lässt einem gar keine Zeit verzweifelt, überwältigt zu sein, da sie jeden der eigenen Sinne so umschmeicheln, dass sich diese im genüsslichsten Einklang befinden. Im zweiten Akt, erhält das aufgegossene Blattwerk einen zusätzlich leicht süßen Gebäck-Flair.

Optisch färbt sich jenes Konstrukt, nach seinem dampfenden Bad in ein gänzlich rotbraunes Gewand.

1stZubereitung: 85° / 5g auf 200ml / auf 30 Sekunden

Nach einem sehr elegant süß, Honig-lastigem ersten Eindruck, entwickeln sich jene Nuancen in Windeseile weitaus komplexer und setzen vor allem auf einen sehr gekonnt platzierten Fruchtcocktail aus Pfirsich, Nektarine und Aprikosen. Auch hier erkennt der geschulte Gaumen einen leicht holzig, würzigen Unterton, der erneut an Sandelholz erinnert und dabei mit einem dezent positionierten floralem Touch vor allem jener von Magnolien, bestückt ist. Mit jedem Schluck erlangt der Gaumen ein gewisses Gefühl eines trockenen Flairs bzw. etwas leicht rauchigem. Der Nachgeschmack haftet gekonnt wie ein süß-fruchtiger Film4242014164936genüsslich auf dem Gaumen fest und liebkost dabei jeden einzelnen Sinn, den er ertasten kann.

Abgekühlt könnte man fast prognostizieren, dass es einen gewissen Schub nach oben, im Massivem geben könnte, doch am Ende entwickelt sich diese Phase etwas in eine andere Richtung, als erwartet. Alleine die Konsistenz jener hell ockergelb-farbenen Tassen, erfüllen nun den Mundraum mit einer sehr ölig, cremigen Struktur, während sich der massiv Honig-lastige Anteil und diese gewisse Stärke etwas zurück zu ziehen scheinen. Dafür erkennt man hier weitaus mehr die blumigen Ansätze, nun aber verstärkt im Sein von Osmanthus. Dabei entwickelt sich ein gänzlich anderes, subtileres, süßes Empfinden, welches eher in reifere Regionen abdriftet. In diesen findet man vor allem die Nashibirnen in verstärkt Schalen-haften Anteilen und die unbestreitbaren Rosinen und getrockneten Feigen.

2ndZubereitung: 85° / 5g auf 200ml / auf 20 Sekunden

In diesem Akt kommt der blumige Einsatz nicht erst im Auftakt des Abgekühltseins, sondern gezielt im ersten Moment, des ersten Schluckes. Dieser teilt sich, wie zu erwarten, den Platz mit einem allumfassenden Honig-Flair. Vor allen dieser „Süß-Gebäck-Touch“ liegt zusammen mit einem würzigen Gestreu aus Osmanthus am Gaumen fest. Generell erhält alles eine weitaus reifere süße Struktur, da auch die getrockneten Feigen und Rosinen, zwar nicht ganz so prägnant, aber gleich zu Beginn erkennbar sind. Optisch erreichte auch die4242014165153Farbgebung ein gänzlich neues Spektrum an Intensität und wandelt nun eher auf sehr goldigen Pfaden. Doch nicht nur die Optik berührt hier die Sinne, auch ein leicht kühlender Flair, belebt hierbei die Lippen und die Zungenspitze.

Der kühlende Ausgang ergibt sich hier nahe dem des ersten Aktes gewohnt cremig, fast schon buttrig, mit sehr reifen und vor allem getrocknet fruchtigen Anspielungen.

WeitereZubereitung: 90° / 5g auf 200ml / auf 30 Sekunden

Geschmacklich entwickelt dieser cremige Tropfen keinerlei schwächelnde Anwandlungen, im Gegenteil, denn mit jedem Aufguss scheint dieses Blatt an Kraft dazu zu gewinnen. Auch im dritten Akt präsentiert sich dieser Oriental Beauty nicht nur weitaus kräftiger in seinem Farbton, welcher nun schon leichte Rostelemente in sich trägt, sondern auch im Geschmack, der weit massiv, reif fruchtiger und blumiger daherkommt. Dazu gesellt sich erneut diese gewisse Würze, die nun in einer weitaus schnelleren Abfolge jenes kühlende Gefühl auf den Lippen und der Zunge hinterlässt. Ab diesem Akt erkennt man verstärkt eine4242014165711Frucht unabhängige säuerliche Struktur, die sich ab diesem Moment an, mit jedem weiteren Aufguss intensiviert und dabei ein dezentes nussiges Unterfangen im Schlepptau hat. Vor allem der Honig gepaart mit dem Blumigen bildet hier die Grundstruktur und den Ausgang jener finalen Runde. Zwar setzt diese in jener Verkostung mit diesem Akt ihr Ende an, doch am Zenit seiner Kraft ist jener Tropfen dank seiner Stärke noch lange nicht und kann gut und gerne an die 6-7mal insgesamt aufgegossen werden.

Fazit2.0

Ich wusste, dass meine Vorahnung mich nicht im Stich lässt. Denn, als ich damals den Pinglin kostete, ahnte ich, dass nach oben noch ein gutes Stück an Platz übrig ist und dieser Tropfen hat es bewiesen. Zwar könnte ich mir dennoch vorstellen, dass ich eines Tages einen Oriental Beauty verkosten werde, der diesen meisterhaften hier vielleicht übertrifft, dennoch sind diese Worte aus der Zukunft, aber in der Gegenwart, hat jener Taoyuan eine kleine, aber feine Goldmedaille verdient.

Aroma: Tief Süß / elegant blumig / holzig&waldig / dezent säuerlich / fruchtig / reif
Honig massiv, Sandelholz, Hagebutte, Zitrusfrüchte = Multivitaminsaft, dezent Kirschblüte, Pfirsiche mit einem Schlenker Nektarinen und Süß-Gebäck. 

Geschmack: Elegant Süß / steigernd säuerlich / holzig / reif fruchtig / steigernd blumig / würzig kühlend / ölig bzw. buttrig
Elegant Honig-lastig, Mischung aus Pfirsich, Nektarine und Aprikose, leicht nach Sandelholz, Magnolie / später Osmanthus, trockener Flair auf dem Gaumen / später kühlend auf den Lippen und der Zungenspitze, Nashibirnen im Mehr-Anteil der Schale, Rosinen und getrocknete Feigen und süßes Gebäck.

Abschließend bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

theupshot

„Quite a while ago I was reviewing a Pinglin Oriental Beauty also from „Die Kunst des Tees“. At this time this very oriental one received a good rating but not the highest one. Because I definitely knew that there is some space upwardly open. And my senses didn’t trick me. This Taoyuan is a master made one and for that of course not the cheapest one. But in the end if his appearance and his body is able to convince the own sense of taste the prize shouldn’t matter. After I tasted this little fellow I definitely was and still am convinced. But how and why this little fellow turned out to be the better one of those two orientals I am going to explain to you now.

First and typical for this kind of tea the optical appearance is just a nice one. You are going to notice a lot of small opened red-brown leaves with an endless amount of rolled ones with white highlights at their ends. But the visual effect isn’t the crucial moment of in this very tasteful delicious tea session. It is the aroma and the taste.

Of course there are a lot of similarities in other teas how they smell etc. There are also some sorts of teas out there who hold some nuances, some aspects of this oriental inside them…just a bit. But I never ever smelled or tasted a tea out there which was exactly or nearly like this oriental beauty or generally said like an oriental beauty. This very deep sweetness of honey, woody elements of sandalwood, a small touch of a flowery scent and the fruitiness of peaches, nectarines, a hint of cherry blossoms and citrus fruits are just marvelous in this type of combination.

But you don’t know this massive friend until you tasted from him. This deep sweet honey-ish, very ripe fruity juice is a masterpiece of its own. As massive the sweetness is as elegant it is too. The whole concept is like a perfect composed symphony. Now you are definitely going to notice a lot of fruity aspects like again peaches, nectarines, apricots, apple pears, raisins and figs. The flowery aspects first starts with magnolia but definitely puts the focus on osmanthus late onward. Beside that you will also notice again this sandalwood flair followed by a hint of sweet bakery. And there is a certain feeling that grows and changes from the first to the other infusion later onward. First it starts with a very dry feeling inside your mouth but then it is turning into something cooling. 

The quality is definitely a big plus because this little fellow nearly didn’t lose anything but gains a lot from one infusion to the next. At least you can infuse it around 7 times at least. So I wish you a beautiful day and a great tea that suits your mood in every moment of your life.“

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