Lishan White Tea

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Allgemeines2.0

Nicht jedes Experiment gelingt, doch wenn ein solches Unterfangen Früchte trägt, ist es umso erfreulicher. Hier fand solch ein Versuch statt, bei dem jener Tee-Meister den simpelsten, aber einen effektiven Weg gewählt hat, um aus jenem ursprünglichen Lishan Oolong Rohmaterial, einen Weißen Tee zu zaubern. Verwittern sollte er, aber sehr langsam und auf natürliche Art und Weise, was schließlich drei Tage dauerte. Diese Art von Tee ist daher eher eine wahre Seltenheit und war nur begrenzt vorhanden, umso mehr freute es mich, dass ich meinen Gaumen jenen seltenen Genüssen widmen konnte und ob dieses Experiment auch bei mir seinen Daumen nach oben erhaltet, das und vieles mehr erfahrt ihr nur hier und jetzt, auf ZeroZen.

Trockenes-Blatt-2.0

Ich glaube, wenn man einer Situation unterliegt, in der die erste Reaktion jene von weit aufgerissenen Augen hervorruft, dann hat man einen dieser Moment erhascht, in denen man sich bewusst ist, etwas großartigem beizuwohnen. Hier erreicht schon beim öffnen der Packung eine Woge an süßlich minzig fruchtigen Aromen das Milieu der eigenen Sinne und das so sehr, dass man sich am liebsten mit jenen oxidiertem knusprigen Blättern, auf denen unzählige weiße Härchen zu erkennen sind und dem Geäst-Werk zudecken möchte, wenn das denn auch ginge. Diese lassen sowohl die rötlich-bräunlichen bzw. schwarz-violetten Akzente ihrer verwitterten Natur farblich dominant erstrahlen, aber auch jene von vereinzelt sehr olivgrünen Verspieltheiten unter diesem Geäst. Doch man wird fast schon magnetisch von der Optik weggezogen und genüsslich hingetrieben, zu jenen faszinierenden Gefilden, die nun langsam schon im gesamten Raum ihre Note hinterlassen.

Neben einer unheimlich süß fruchtigen Note, deren Akteure an vorderster Front, als Mango, Ananas und Maracuja ihre massive Präsenz demonstrieren, reihen sich danach neben jenen weiters Nektarinen, Pfirsiche und ein Touch Zitrusfrüchte z.B. Orangen ein, die ein wenig eine Begleiterscheinung eines minimalst präsenten Schwarztees mit Zitrone versprühen, aber wie gesagt, sehr318201418319dezent. Neben dem Fruchtigen und keinesfalls weniger vertretenem Süßem, trägt der Honig massiv zum Gesamtbild bei, der stets von einer Schar Minzblättern begleitet wird. Denn von daher weht der Wind. Dieser frische balsamartige Flair, übt gekonnt seine kräuterlichen Reize aus.

Kommt der Hauch der erwärmten Kanne mit dem Blattwerk zusammen, ergibt sich eine gewaltige Woge aus Süße / Adstringens / Frucht / Frische. Diese lassen schon zu Hälfte erahnen wie es im feuchten Blattwerk genüsslich zugehen wird, wenn dieser Abschnitt als nächstes folgt. Dieses Gesamtspiel kommt wie ein ungemein natürlicher ausbalancierter Multivitaminsaft daher, der vor allem eine kleine Vorschau auf die eingelegten Früchte alla Kirschen und die getrockneten Konsorten wie Feigen liefert.

FeuchtesBlatt2.0

An diesem Punkt bricht nun endgültig massiv genüssliches Chaos aus, denn hier bleibt keine Nuance auf der anderen, es prescht hervor, was sich seinen Platz erkämpft und das ist fast schon zu überwältigend für die eigenen Sinne. Doch haben sich diese erst einmal „beruhigt“ geht das sortieren der Aromen los. Vor allem ist es diese unheimlich fruchtig, massiv süße adstringente blumige Würze die sich in jede Windung, jeden noch so kleinsten Winkel der Geruchsknospen einnistet. Sehr intensiv vernimmt man hierbei den Flair von Ananas gepaart mit Mango / Maracuja und einem satten Überzug von Honig mit einigen Minzblättern, welche gekonnt daran haften geblieben sind. Dieser gesamte Flair3182014183035ist mit nichts das ich bisher verkostet habe zu vergleichen, da sich sein Bouquet ganz eigen entfaltet. Hier erweisen auch feine eingelegte Kirschen der Nase die Ehre, ebenso auch, dass schon zuvor genannte Gesamtbildnis eines Multivitaminsaftes, doch dies eher im Hintergrund. Zwischen dieser Phase und der nächste hängt ein ganz eigener Duft, wie ein feiner Faden zwischen jenen beiden, der sich kurz in Form von Knetmasse / Plastilin zu erkennen gibt. Danach folgt wie schon erwähnt die nächste Stufe und dies auf eine unheimlich blumige Honig-Art und Weise, sehr satt und dick im Aroma.

Optisch erkennt man hier einige rotbraune und vor allem oliv-army-grüne Blätter, teils in ganzer oder zerrissener Montur und einiges an Stängelwerk.

1stZubereitung: 85° / 5g auf 250ml / auf 1 Minute

Wie ein unsichtbarer Hauch, legt sich ein parfümierter Blumenflair leicht nach Osmanthus, aber stärker den Rosen zugetan schmeckend, mit einem geschmeidigen Satz an Magnolien am Gaumen fest. Doch dieser bietet nur den ersten klein massiven Ansatz, sozusagen eine dünne Schicht in diesem gewaltig massiven Geschehen, denn da schon im nächsten Augenblick der Honig seine Pforten öffnet, gerät alles in genüssliches Schwanken, nein vielmehr sogar in kochende Wallung, denn nun ist es Zeit für die Früchte. Diese preschen hervor und schließen jegliche Lücke, die man nur versiegeln könnte und lassen dabei3182014181219keinen Platz für leere Aromenplätze. Mangos, Ananas und Maracuja sind hierbei erneut die Dominanten in diesem Stück der Sinne, gleich gefolgt von Pfirsichen, Nektarinen, einem Hauch eingelegter Kirschen und Aprikosen. Aber damit ist die Aufzählung im Frucht-Segment noch nicht am Ende angelangt, um auch den Platz getrockneter Früchte zu belegen folgen hier gekonnt platziert Rosinen und Feigen. Dabei bleibt auch hier der Balsam-Minze Flair erhalten und legt die gewisse Frische auf den Gaumen.

Der Nachgeschmack ist nicht weniger bombastisch und legt sich wie ein Film sehr blumig, süß honiglastig im MAM-Verfahren: Mango-Ananas-Maracuja, über3182014181723jeglichen Geschmacksnerv, den dieser Tropfen nur fassen kann. 

Kühlt alles etwas ab, sowohl die Aufregung, als auch der süße Nektar, bekommt dieser eine sehr leichte unterschwellige „Brot mit feinem Käse“-Struktur, aber wie gesagt, sehr leicht und dezent.

2ndZubereitung: 85° / 5g auf 250ml / auf 1 Minute

Farblich bleibt es, wie auch schon im Aufguss davor, bei Eistee Zitrone, zwar etwas intensiver, aber gleichbleibend transparent. Hier entwickelt sich der Hauptanteil, ähnlich wie im ersten Akt, dennoch schwimmt hier markanter etwas3182014182041Schwarztee-isches mit einem Schuss Zitrone mit, während es sich Mangos, Ananas, Maracuja und Pfirsiche erneut mit getrockneten Feigen und Rosinen gut3182014182443gehen lassen. Blumig wird es erneut und bildet vor allem mit Rosinen, wenn auch etwas leichter den Nachhall in dieser zweiten genussvollen Runde.

WeitereZubereitung: 85° / 5g auf 250ml / auf 1 Minute

Farblich wurde der Eistee wieder etwas leichter, geschmacklich erschließt sich aber hier vor allem zuerst ein rosig-blumiger Charakter einschließlich einem Flair von Butterbrot, mit erneut sehr leichtem feinsten Käse, danach wird es abermals etwas zitronig mit dem Schwarzen Flair. Vor allem getrocknete Früchte kristallisieren sich hier in Form von Rosinen und Feigen heraus. Einzig der wirklich intensive Fruchtanteil geht mit jedem erneuten Aufguss etwas zurück3182014182814und überlässt danach eher den getrockneten Varianten das Feld der Sinne. Ausdauer besitzt dieser Tropfen alle Mal, wenn auch nicht mit den selben Nuancen in jeder Runde, somit ließe sich jenes Blatt insgesamt an die 5mal aufgießen, doch empfiehlt es sich vielleicht, ab dem 3ten Aufguss mit den Zeiten etwas aufzustocken.

Fazit2.0

Erst diesen Mittwoch hatte ich den besten Schwarztee in meinen Tassen und nun folgt mit diesem Lishan der beste Weiße Tee, der je meine Tassen besuchte. Doch dies war nicht das einzige wunderbare Ereignis im Zusammenhang mit jenem Blatt, denn auch meine Frau konnte ich seit langer Zeit wieder für eine Sorte so richtig begeistern. Ähnlich auch hier, war ich früher nie ein großer Weiß Tee-Fan, doch dieses Blatt hat nicht nur diese Hürde perfekt gemeistert, sondern auch die für eine erneute „Golden Review“ in Folge. Dieser Tropfen bietet einfach ein solch unvergessliches Erlebnis, dass man einfach nicht anders kann, als ihn auf den goldenen Sockel zu hieven.

Aromatisch betrachtet ist dieser Typus Lishan in seinem festen Zustand genauso eine gewaltige genüssliche Pracht, wie in seinem Flüssigen. Vor allem im feuchten Zustand erkennt man schließlich alle Akzente angeführt von MAM – Mango-Ananas-Maracuja, während das weitere Gewicht stark auf Honig mit blumigen Ansätzen gepaarter Adstringenz und einer unheimlichen Süße von weiteren Obstsorten wie Pfirsichen, Nektarinen, eingelegten Kirschen, Zitrusfrüchten (Multivitaminsaft-Flair) und getrockneten Früchten alla Feigen und Rosinen liegt. Ein Gefühl wohlig angenehmer Frische legt dabei die Minze an den Tag und somit über den eigenen Gaumen.

Optisch gesehen, erinnert jenes Blattwerk an in Herbst aufgesammelten Laubboden, mit all seinen farblichen Spielereien von rötlichen zu rotbräunlichen Tönen hin zu einem violett-schwarz mit einigen olivgrünen Highlights. Im Dampfe erweicht, lassen sich Großteils sehr viele kleine ganzen Blätter an Geäst entdeckten, während man dazwischen immer wieder in diesem herbstlichen Flair auch zerrissene Konsorten antrifft.

Geschmacklich ist es eine Monsterwelle an Nuancen die auf einen einprescht. Als Begrüßung erkennt man sofort einen sehr parfümlastigen Blumen-Flair in Osmanthus Manier mit einigen Ansätzen von Rosen und Magnolien. Doch dies ist erst der Anfang danach folgt eine Massivität an Sorten, meist sehr fruchtig süß startend mit Honig und Minze, weiters folgend Mango, Ananas, Maracuja, Pfirsichen, Nektarinen, einem Hauch eingelegter Kirschen und Aprikosen. Danach folgen noch etwas gereifte Sorten in getrocknetem Zustand alla Feigen und Rosinen. Im abgekühltem Sein, wird es minimalst Brot-mit leichtem Käse-lastig. Der Nachgeschmack ist von Früchten geprägt und ungemein lange Präsent.

Qualität ist in der Balance der Nuancen ein Meisterwerk sondergleichen. Intensiv bleibt der Tropfen durchgehend, wobei sich ab Stufe 3-4 alles etwas dem getrocknetem Fruchtigem zuwendet. Dennoch lässt sich jener Tropfen gut und gerne an die 5mal aufgießen. Kommt auch auf die Methode an, denn mit dem Gongfu-Stil könnte man jenen Lishan auch gut und gerne an die 10-12mal aufgießen.

Somit bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

theupshot

And today I am happy to announce the second „Golden Review“ in two weeks. And this time it was again a similar case like it was with the keemun on this Wednesday. Because normally I was never such a big white tea fan but this Lishan white tea was such an amazing master piece that I wasn’t able to resist its great nature and flavors.

Even in its dry state immediately I noticed that this particular tea is a guarantor when it comes to quality. The aroma was quite fresh like a scent on mint followed by a bunch of deep intense fruity flavors like mango, maracuya, pineapples with a lot of honey and some decent subtle notes like peaches, pickled cherries, nectarine and citrus fruits. Last bit goes to dry figs and raisins.

Optically it is quite a beauty because the dry leaves reminds me a lot of Autumn foliage in a deep forest with all its colorful pigmentation. There is a lot of reddish-brown mixed with violet-black going on and also some small hints of olive green. After the heat kissed the leaves you are going to notice a lot of smaller full leaves on their twigs and some shredded ones too.

Now the great experience starts and with it a nice full aroma of perfume and flowers like osmanthus with a touch of roses and magnolia. After that the main act starts to show up. Mango-Pineapple-Maracuya or like I call it MPM. These extremely deep sweet astringency massive feeling on the tongue is furthermore covered with honey all over it. In this case too and also in the following steepings the minty flavor is constantly following our cups. Beside those you are going to meet all the other dry and non-dry fruity flavors I mentioned before in the dry state. The fresh sweet fruity feeling changes a little bit into more dry fruit aroma after the 3rd steeping. If the tea cools down a little bit you will notice a small tiny hint of dark bread with a light cheese on it.

Quality-wise it was just great. How the nuances were balanced between each steps was just a moment experiencing a master piece. The flavors change a bit after some time but not the quality and intensity. So you can steep this fellow around 5-6 times at least depends on which steeping method you choose. With Gongfu style you can steep it definitely around 10-12 times.

So I wish you a beautiful day and a great tea that suits your mood in every moment of your life.“

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