Sencha Miyazaki No.1

Sencha Miyazaki No.1 (Miyazaki, Kyushu)
Menge: 100g
Gekauft: Cha no Ma

allgemeines

Von dieser Reihe, mit wahrlich schön edler Verpackung, gibt es drei Ableger, einmal den hier angeführten „Miyazaki No.1“, dann den „Hizukuri No.1“, der am Samstag folgt und der „Fujikawa No.1“, der mir leider noch nicht untergekommen ist. Abgesehen von der Herkunft, dass es sich um einen Bio-Camera2-2013-08-05-12-09-56Sencha der Frühjahrspflückung handelt und die genannten Drei die es gibt, wiegen sich diese feinen Sorten in kollektivem Schweigen. Es heißt bekanntlich „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, ob dies auch hier zutrifft, das lest ihr wie immer hier und jetzt, auf ZeroZen.

trockenes

Was einem sofort ins Auge sticht, sofern es nicht tatsächlich passiert, sind die wahrlich langen groß gerollten Nadeln. Feinwerk sucht man hier vergebens, einzig und allein gebrochene große Nadeln, zeigen einen „kleineren“ KontrastCamera2-2013-09-24-16-03-03zum großen Gesamtbild auf. Dabei kommt das Aroma sehr frisch, aber trocken zugleich daher mit einem starken Hang zum grasigen bzw. Nagetierheu-Charakter. Dazwischen wird es noch etwas blumig in Form von Wiesenkräutern und ein paar dezent platzierten Gänseblümchen.

feuchtes

Was einem zuerst in jeglicher Hinsicht die Knospen zusammenziehen lässt, ist diese starke saftig delikate säuerliche Adstringenz, die sich wie ein Lauffeuer in den Gängen und Windungen der eignen Geschmackssinne ausbreitet. Dieser Wasser treibende Flair findet seine bildliche Ausführung in einem saftigenCamera2-2013-09-24-16-21-03Schwarzbrot, welches mit Worcestershiresauce getränkt wurde. Dazu gesellt sich noch ein leichter Hauch von Orangen, der dieses Aroma noch zusätzlich fördert. Optisch lässt sich hier auch ein Punkt vermerken, da man dieses Blatt sehr klar und schön betrachten kann, da es wohl nicht so stark an Flüssigkeit aufgesogen hat, wie es bei fein bröseligen Sencha der Fall ist.

Erster

Empfohlen laut Verpackung:  70° / 5g auf 450ml / auf 60-90 Sekunden
ZeroZen Variante:                  70° / 3g auf 170ml / auf      90 Sekunden

Wie schon im feuchten Akt erwähnt, speichert das Blatt kaum an Wasser, warum man am Ende auch weitaus mehr Inhalt für die jeweiligen Tassen über hat, als bei so manch anderen Sencha und Co. Diese kommen in einer sehr goldgelben Transparenz daher, welche einen direkten Übergang zu einem feinen, milden, leicht mit Mandarinen/Orangen versetzten zitrushaften GeschmackCamera2-2013-09-24-16-07-49schlagen. Ein wenig erinnert alles an feine Kräuter bzw. Kamillen und diese in einem dampfenden Nass, dem es an Adstringenz wahrlich nicht fehlt. Dies äußert sich in einem Gefühl, als würde man an einer Stahl/Eisenstange lutschen.Camera2-2013-09-24-16-08-12Im Nachgeschmack erkennt man noch feine Klänge von „Erdeeren- bzw. Trauben-Hi-Chew“.

Zweiter

Empfohlen laut Verpackung:  70° / 5g auf 450ml / auf 5 Sekunden
ZeroZen Variante:                  70° / 3g auf 170ml / auf 5 Sekunden

Hier wurde das Gelb noch satter und erinnert fast an Eigelb, dabei wird es viel trüber und nicht mehr so transparent wie zuvor. Geschmacklich wird es weitaus stärker und vor allem „Nussiger“. Auch der Heu/Wiesenkräuter-Flair kommt inCamera2-2013-09-24-16-15-53dieser Runde noch viel intensiver zur Geltung. Auch der adstringierende Teil dieses feinen Tropfens, hat an Stärke nichts eingebüßt. Tragend, geschmacklich betrachtet, ist an diesem Tee-Tag, in erster Linie der „Hi-Chew-Charakter“.Camera2-2013-09-24-16-16-45Gräbt man noch etwas genauer bzw. tiefer, dann erhascht man einen kleinen feinen Hang von Käse-Brot mit ein paar dezenten Spritzern Worcestershiresauce.

Fazit

Also selbst wenn dieser Sencha ein „Totalausfall“ gewesen wäre, was er keines Falls ist, hätte ich meine hellste Freude schon alleine an der Verpackung gehabt, die wahrlich ein Traum ist. Aber abgesehen von diesen Banalitäten ist dieser Sencha eine sehr angenehme, leichte Abwechslung, zu doch meist recht intensiven Sorten. Man könnte ihn auch als „Alltagstee“ bezeichnen. Ob der Preis mit 20 Euro wirklich gerechtfertigt ist. Naja, sagen wir es einmal so. Wäre die Packung nicht so wunderbar wie sie ist, sondern schlicht und einfach, aber der Preis wäre der Selbe, dann würde man wohl eher mit traurigem Blickes in seine Finanzen blicken. Kurz und knapp: Bezieht man nur den Tee ansich ein, dann ist der Preis etwas zu hoch, auch wenn dieser Sencha wahrlich kein schlechter ist.

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