Sayamacha Green Roast Sencha

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Allgemeines2.0

Grüne Teesorten aus Saitama findet man immer seltener, da dieses Tee-Anbaugebiet, dass naheliegenste zu Fukushima ist (dennoch knapp 224km). Doch gerade solche Familien haben es dank jener Tage schwer, daher lag mir viel daran, auch diese Gegend des Teeanbaus endlich kennen zu lernen. Yokota Tea Garden ist ein Familien-Tee-Farmer Betrieb, dessen Gründung auf 1890 zurückgeht. Yasuhiro Yokota ist hierbei schon der fünfte Nachkömmling, der 2262014123848sich um jene Felder bemüht, sie hegt und pflegt. An sich sind die Fakten zu diesem Tropfen recht mager gesät, von daher ist nur zu erwarten, dass der Geschmack am Ende die Seiten mit Worten nicht nur füllt, sondern auch mit einem reichhaltigen Sammelsurium an Nuancen belohnt. Ob dies der Fall sein wird und wie sich alles im Laufe präsentiert, das und vieles mehr erfahrt ihr nur hier und jetzt, auf ZeroZen.

Trockenes-Blatt-2.0

Hier erweist sich alles recht „straight“ und schlicht. In diesem dunklen Werk erkennt man ein paar lange gerollte Nadeln und vor allem viel bröseliges Kleinwerk. Doch kleiner, als jene Ansätze wird es nicht, was zum Glück den Ausguss begünstigt. Trocken ergibt sich ein leicht Kräuter-hafter Flair, leicht minzig könnte man meinen, mit einem ebenfalls dezenten Gemüse-Touch und noch leichteren Schoko-Ansätzen.
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Selbst mit etwas Hauch, aus dem eigenen Atem bestückt, erweist sich das Aroma, als ein recht leicht tragendes. Hier erahnt man schon die bald folgende Brot-Struktur und gewisse typische Sencha-säuerliche Anleihen.

FeuchtesBlatt2.0

Und so sei es. Und so ward es auch, denn wie schon prophezeit ergibt sich ein säuerlich adstringenter Flair im Dampfe dieser Runde, dessen Essenzen sehr nach Edamame, grünem Salat und würzigem Gemüse, in den eigenen Knospen erklingen.2262014132853

Optisch ist ein maschineller Werdegang offensichtlich, da die Blätter zerschreddert bzw. zerrissen wirken.

1stZubereitung: 75° / 10g auf 250ml / auf 1 Minte

Wo vorher die Worte recht karg ausfielen, zeigt sich nun in diesen gelb-grünlich trüben Tassen weitaus mehr Potenzial, welches nun entdeckt werden möchte. Wie zu erwarten legt dieses seinen Auftakt mit einer sehr buttrig, Adstringenten Show hin, deren Warnschild vor allem auf eine Tatsache hindeutet „Lass mich nicht lange ziehen“. Befolgt man diese eine Regel in diesem Stück, dann ist man vor bitteren, herben Ansätzen gefeilt. Nussig wird es dennoch, aber ohne dem Bitter-Flair, eher in Richtung von dampfend, saftigen Esskastanien. Typisch ist wieder der altbekannte Edamame-Charakter in diesem Abschnitt. Aber ein wenig untypisch im Segment von Sencha ist ein sehr intensiver Popcorn bzw. eher ein Maiskolben-Touch mit einem Hauch von gebratenem Speck bestückt.2262014124517Interessant zu beobachten ist bei diesem japanisch grünem Freund der Abgang, denn dieser wandelt sich gekonnt. Zuerst setzt er seine Akzente gezielt auf leicht platzierte Kirschblüten und stärker vertretene Weintrauben, mit mehr Hang zum Kern-lastigen. Danach entwickelt sich alles hingehend süßer in Form von Nashibirnen und Honigmelone, während sich dieser Tropfen nach einiger Zeit des Verstreichens, erneut, diesmal in ein Pfirsich / Aprikosen-Feld im Hauch ihrer Gegenwart, wandelt. Dieser Zustand der Änderungen, ist wahrlich interessant zu beobachten und ein eleganter Genuss für den Gaumen. Das jener Tropfen, nach dieser Ausführung, lange haften bleibt, versteht sich fast von selbst.

2ndZubereitung: 75° / 10g auf 250ml / auf 10 Sekunden

Mit Acht und Bedacht hat sich hier die Herbe etwas in den Hintergrund verzogen und lässt nun ein recht würzig pfeffriges Gefilde auf die eigenen Geschmacksnerven los. Farblich ist keine Transparenz in Sicht und somit wird es erneut weitaus trüber und intensiver im Schein von Grün, in diesem Fall Olivgrün. Die buttrige Konsistenz wird hierbei von einem saftig, frischen, leicht herben Blattsalat begleitet, der ein wenig an Rucola erinnert. Neben diesen2262014124943Gaumengefühlen, legt sich auch ein recht metallisch-saures auf jenem nieder, welches dabei ein gewisses Kribbeln auslöst. Nussig wird es erneut, doch diesmal bleibt dieser Flair nicht rein im Segment der Esskastanien haften, sondern zieht seine Aromen auch in Richtung Walnüsse. Unüblich gängiger Sencha & Co, kann dieser Tropfen gerne etwas abkühlen, ohne dabei gleich in einem Meer aus Bitterkeit zu verfallen. Wieder bleibt dem Obst in Form von Birnen, Nektarinen, Aprikosen und Honigmelonen, das letzte Wort, welches noch lange nachzuhallen vermag.

WeitereZubereitung: 75° / 10g auf 250ml / auf 15 Sekunden

Hier ist nun wahrlich Feierabend, dem ein oder anderen mag vielleicht noch ein vierter Anlauf gefallen, aber ich denke in diesem Fall kommt perfekt der Spruch zu Tage „Alle guten Dinge, sind drei“. Hier wird es noch ein Stück weit obstlastiger, dafür etwas weniger trüb in seiner Konsistenz. Spielt man das2262014125412„Weniger-Mehr“-Spiel weiter, dann erkennt man hier nur noch dezent einen herben Flair, aber weitaus stärker eine säuerlich süße Struktur. Der Nachgeschmack ist hier nicht mehr so intensiv gegeben, wie in den beiden Aufgüssen zuvor.

Fazit2.0

Um die Familien zu unterstützen hätte ich gerne ein besseres Rating abgegeben, als ich es hiermit tun werde, aber Fakt ist einfach, dass diesem Sencha wahrlich nicht viel besonderes anhaftet. Hier ist der sich „wandelnde Nachgeschmack“ noch das Herausragendste an jenem Tropfen. Der Rest ist typisches Nuancen-Schema, welches sich kaum von der Masse abhebt und daher knapp am Rande eines „Empfehlenswert“ steht. Es wurde wahrlich knapp, aber am Ende hat genau dieser „Wandel“ im Nachhall, jenem Sencha eine knappe, aber dennoch bessere Wertung, als erwartet gesichert. Ich würde ihn mir persönlich nicht erneut kaufen, aber da dieser Sencha zwischen „Empfehlenswert“ und „Geschmackssache“ steht, ist er dies auch. Somit entscheidet selbst, ob er euer Interesse geweckt hat oder eher nicht.

Aromatisch gesehen ist dieses Blatt wahrlich unscheinbar und ergibt sich in den gängigen Nuancen alla Edamame, Adstringent, Gemüse etc…

Optisch ist er seinem Bruder dem Aroma sehr ähnlich. Die Nadeln und die zerrissenen Blätter sind anwesend, man registriert sie und damit ist man auch schon beim wichtigsten Schritt angelangt: Der Geschmack.

Geschmacklich entwickelt sich zwar vieles typisch in Richtung „Adstringens, Butter, Edamame und Gemüse“, aber dennoch bietet nun dieser Abschnitt die gewünschten Unterschiede. Zuerst sei der Maiskolben mit einem Hauch von Speck-Flair erwähnt, der nicht so typisch für jenen Tropfen ist. Der Nachgeschmack ist nun der Würdenträger, denn hier hat man am Meisten von jenem Tropfen, da sich dieser auch im Laufe seines langen Bestehens auf dem Gaumen, mehrfach wandelt. Hier erhascht man erstmals Aromen von Kirschblüten und Weintrauben mit mehr Anteil an Kernen, danach fügen sich gekonnt Nashibirnen und Honigmelone hinzu, während der letzte Hall den Pfirsichen und Aprikosen gewidmet ist.

Qualität ist Mittelmaß. Nach gut und gerne 3 Aufgüssen sollte man die zerrissenen Blätter ruhen lassen. In diesem AOGQ-Spiel, ist das G definitiv der Sieger in diesem Spiel der Nuancen.

Somit bleibt mir nur noch zu sagen, möge ein guter Tee mit euch sein und bis zum nächsten Mal auf ZeroZen.

theupshot

„In this particular case there isn’t that much to say about this tea. It was not a bad one but not that special too. That’s why it received an only just recommendable rating. The first two steps are quite silent in their developing. But after the hot water kissed the first leaves and the liquid touched our palate the game finally started to run. The first appearance here is again a quite „Sencha typical“ one but with a slightly difference. Because after the astringency, the butter feeling, the edamame-flair and a lightly bitter touch mixed with sweet chestnuts said good-bye the corncob with a hint of bacon are getting to the surface of our taste buds. But this moment is quite short in comparison to the aftertaste. This is the most interesting part in this session because it changes a couple of times. First it starts with a typical cherry blossom / wine grapes flair but more like their kernels. Then it switched to a more fruity feeling like apple bear and honey melon. And last but not least it ends with peaches and apricot. I am not sure. I my case and my taste it wasn’t the best but had its moments. So in the end you my tea-folks decide if you wanna try it out or not. So I wish you a very nice day and a great tea that suits your moods in every moment of your life“

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